
Schulfrei dank Coxsackie-Virus

Gefährliche Infektionskrankheiten machen sich anders bemerkbar: Ein bisschen Fieber, dazu etwas Appetitverlust, vielleicht noch Halsschmerzen – wer bei der Hand-Fuß-Mund-Krankheit unter solchen Symptomen leidet, zählt schon zu den Pechvögeln. In 80 % der Fälle bekommen die Infizierten von der Ansteckung mit Coxsackie-Viren der Gruppe A, die zu den Enteroviren zählen, gar nichts mit. Die Erkrankung verläuft dann inapparent.
Als unangenehm und verräterisch gelten jedoch die seltenen und schmerzhaften Exantheme, die sich meist auf Zunge, Zahnfleisch und Mundschleimhaut bilden und der rotfleckige Hautausschlag, der vor allem an Handflächen und Fußsohlen auftaucht. Nach fünf bis sieben Tagen sind all diese Blessuren aber Vergangenheit, auch ohne eine ärztliche Behandlung. Nur bei atypischen Verläufen kann es vorkommen, dass die Betroffenen Finger- und Zehennägel verlieren.
Sieben Tage Kussverbot
- Da die Übertragung in der Regel durch den direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten oder fäkaloral erfolgt, gilt als wichtigste Maßnahme das regelmäßige und sorgfältige Händewaschen mit Seife.
- Verschmutzte Oberflächen und Gegenstände (auch Spielzeug) rät das RKI zusätzlich zu reinigen.
- Engen Kontakt mit Erkrankten sollte man zudem vermeiden. Das gilt besonders in den ersten sieben Tagen, danach nimmt die Infektiosität ab.
Nach einer solchen Medienberichtswelle sah sich das Robert Koch-Institut (RKI) 2013 schon einmal genötigt, in seinem Epidemiologischen Bulletin genauer über die Krankheit und nötige Gegenmaßnahmen zu informieren. Vier Jahre später hat man nun den Anlass gesehen, Letztere noch einmal zu verschärfen. Hat das RKI den Eltern von betroffenen Kindern bisher geraten, ihren kranken Nachwuchs weiter in Schule und Kindergarten zu bringen, soll der nun wenigstens während der aktiven Krankheitsphase – also mit Symptomen und Ausschlag – zu Hause bleiben.
Zwar gibt das RKI zu, dass aus epidemiologischer Sicht ein genereller Ausschluss der Kinder wenig zielführend sei, da die vielen asymptomatisch Infizierten das Virus ohnehin in die Schule schleppen. Jedoch reduziert das Fernbleiben der symptomatischen Träger die zirkulierende Virusmenge vor Ort.
Quelle: RKI-Ratgeber für Ärzte, Hand-Fuß-Mund-Krankheit, www.rki.de
Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).