Cartoon Medizin und Markt

Schweres Asthma verliert seinen Schrecken

Birgit Maronde

Unter Biologika kommt jede bzw. jeder Dritte mit schwerem Asthma binnen eines Jahres in Remission. Unter Biologika kommt jede bzw. jeder Dritte mit schwerem Asthma binnen eines Jahres in Remission. © gpointstudio - stock.adobe.com

Unter Biologika kommt jede bzw. jeder Dritte mit schwerem Asthma binnen eines Jahres in Remission. Im zweiten Jahr erreicht ein weiteres Drittel dieses Ziel. Experten zufolge ist das insgesamt ein großer Schritt nach vorne.

Keine Exazerbationen, keine OCS und keine Beschwerden mehr: Wie beim schweren Asthma ein exzellentes Therapieansprechen aussieht, erläuterte Sabina Wehgartner-Winkler, Lungenzentrum am Diako Augsburg, anhand einer Kasuistik. Im Alter von 51 Jahren stellte sich ein Patient mit schwerem unkontrolliertem Late-Onset-Asthma bei ihr vor. Er war stark adipös (BMI 45,4 kg/m2), gegenüber vielen saisonalen und perennialen Allergenen sensibilisiert und litt unter einer chronischen Rhinosinusitis mit rezidivierenden Nasenpolypen. Eingestellt war er auf hoch dosiertes ICS, LABA/LAMA plus Montelukast und ein nasales Steroid. Im Jahr zuvor hatte er aufgrund von Exazerbationen zwei systemische Prednisolonstöße benötigt. Das IgE war mit 500 IU/ml deutlich erhöht, die Bluteosinophilen lagen bei 204/ml, FeNO wurde mit 111 ppb gemessen. Im Asthmakontrolltest erreichte der Mann nur elf Punkte. Inhalationstechnik und Compliance waren o. k.

Aufgrund des vorliegenden T2-high-Asthmas startete die Kollegin eine Therapie mit dem IL4/13-Antikörper Dupilumab (Dupixent®). Darunter wurde nicht nur eine Remission der Lungenerkrankung erreicht, auch der HNO-Befund besserte sich signifikant. Mittlerweile ist der Mann seit Jahren beschwerdefrei. Er hat 40 kg an Gewicht abgenommen und kann wieder intensiv Sport treiben. Seine diabetische Stoffwechsellage und der Blutdruck haben sich normalisiert.

Dupilumab reduziert den Mukus-Plug-Score

Ein Faktor, der zur verbesserten Lungensituation unter Dupilumab beiträgt, ist die Reduktion von Mukus-Plugs, Schleimansammlungen, die die kleinen Atemwege verstopfen. In der VESTIGE-Studie hat man dies mittels funktioneller CT-Bildgebung nachweisen können. In die doppelblinde Phase-4-Studie waren 109 Patientinnen und Patienten mit unkontrolliertem (mittel-)schwerem Asthma, ≥ 300/ml Eosinophilen und einem FeNO ≥ 25 ppb eingeschlossen. 72 von ihnen erhielten zusätzlich zur Standardtherapie Dupilumab alle zwei Wochen, die übrigen Placebo.

Unter Dupilumab ging der Mukus-Plug-Score im Vergleich zum Ausgangswert signifikant zurück, während er unter Placebo anstieg. Auch das Mukusvolumen konnte unter Dupilumab reduziert werden, wie die CT-Bild-Analysen ergaben. Die Reduktion der Mukus-Plugs trägt offenbar dazu bei, die Lungenfunktion zu verbessern. Man kann vermuten, dass davon auch die kleinen Atemwege profitieren, so Prof. Dr. Christian Taube von der Ruhrlandklinik Essen.

Quelle: Digitale Presseveranstaltung „Unsichtbares sichtbar: VESTIGE-Studie zu Dupilumab bei schwerem Asthma“; Veranstalter: Sanofi

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