Selbstmord mit Banane

Mund und Rachen voller zusammengeknüllter Taschentücher, dazu Apfel- und Bananenstücke - so wurde eine 90-Jährige von ihrer Nichte tot im Bett gefunden ...

Die Obduktion zeigte, dass die Atemwege der alten Dame fast vollständig verlegt waren, in Höhe des Kehlkopfes steckte zudem ein Apfelschnitz im Hals. Dabei fanden sich weder äußere Verletzungen noch Schleimhautläsionen, nichts wies auf Abwehrhandlungen hin. An den Fingern und unter den Nägeln fand sich lediglich pflanzliches Material.

Da außerdem die Nichte der Frau berichtete, dass sie ihre Tante eine Woche zuvor mit einer ganzen, teilweise geschälten Orange im Mund fast erstickt aufgefunden hatte, wurde schließlich ein Suizid bescheinigt. Die Todesursache lautete "Herzversagen im Sinne eines Bolustodes".

Die Selbstknebelung als alleinige Todesursache beim Suizid ist sehr selten, erklärte Dr. Ulrike Schmidt vom Institut für Rechtsmedizin der Universität Freiburg beim 34. Treffen der Oberrheinischen Rechtsmediziner. Viel häufiger findet man geknebelte Tote bei Raubüberfällen mit Tötungsdelikt oder bei autoerotischen Unfällen. Wenn sich Selbstmordkandidaten knebeln, dann meist zur Absicherung einer weiteren Tötungsmethode, z.B. des Erhängens. Manchmal soll der Knebel aber auch den Selbstmord verschleiern.

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