Sind Thrombosestrümpfe nutzlos?

Dr. med. Stefanie Kronenberger, Foto: thinkstock

Haben Patienten, die ihre Kompressionsstümpfe nicht tragen, vielleicht recht und die Maßnahme bringt gar nichts? Eine aktuelle Studie scheint dafür zu sprechen.

Zwischen 2004 und 2010 hat man 806 nordamerikanische Patienten in eine multizentrische quasi-placebokontrollierte Studie aufgenommen. Nach einer tiefen Beinvenenthrombose erhielten die Kranken zur Prophylaxe des postthrombotischen Syndroms elastische Strümpfe.


Allerdings erreichte der damit erzielbare Druck aufs Gewebe nur bei 410 Patienten 30 bis 40 mmHg, die übrigen trugen quasi Placebostrümpfe (ca 5 mmHg).

Kompressionsstrümpfe haben keine signifikante Wirkung

Am Ende des zweijährigen Beob­achtungszeitraumes war die Inzidenz des postthrombotischen Syndroms nicht signifikant unterschiedlich. In der Verumgruppe betrug sie 14,2 % und unter den Trägern der Placebostrümpfe sogar nur 12,7 %.


Damit sind Kompressionsstrümpfe in der Therapie nach tiefer Beinvenenthrombose in die Diskussion geraten. Weitere bereits laufende Studien zu diesem Thema bringen hoffentlich mehr Klarheit.


Quelle: Susan R. Kahn et al., The Lancet 2013; 
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