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Spiegeltherapie lindert Morbus Sudeck
Das komplexe regionale Schmerzsyndrom (CRPS), früher M. Sudeck genannt, ist durch ein Gemisch aus sensorischen, motorischen und autonomen Symptomen gekennzeichnet. Dazu gehören Schmerz, Ödem, Bewegungseinschränkung, Hautveränderungen und vasomotorische Instabilität.
Die Ausprägung der Beschwerden korreliert vermutlich mit einer Reorganisation im somatosensorischen Kortex. Das Syndrom verursacht hohen Leidensdruck, die Lebensqualität wird stark beeinträchtigt.
CRPS: Mit sieben Wochen
Training zum Erfolg
An einem kleinen Kollektiv von acht Patienten untersuchen derzeit Kollegen des Klinikums Klagenfurt die Wirkungen einer Spiegeltherapie. Jeweils vier Patienten wurden damit über sieben Wochen (zweimal wöchentlich 30 Minuten plus Anleitung zur häuslichen Durchführung) behandelt, die anderen erhielten eine konventionelle Therapie. Auf einem Poster präsentierten die Forscher nun die ersten Ergebnisse der zurzeit fortgeführten Studie.
Die Spiegeltherapie führte nach der Behandlung zu einer deutlichen Reduktion der Schmerzintensität auf der visuellen Analogskala (VAS) von inital 6,5 auf 4 Punkte. Bei der Kontrolle sieben Wochen später war der Schmerz nur leicht wieder angestiegen. In der Kontrollgruppe dagegen verschlimmerte sich der Schmerz um 0,5 Punkte. Was die motorischen Funktionen betrifft, erlangten fast alle Probanden durch die Spiegeltherapie ihren vollen Bewegungsumfang zurück, während sich dieser bei den übrigen verschlechterte.
Lebensqualität bei komplexe regionale Schmerzsyndrom verbessert
Erfreuliches berichten die Psychologin Manuela Christine Michenthaler und ihre Kollegen auch von der Temperatur. Initial bestand ein Unterschied zwischen gesunder und kranker Extremität von 4 °C, der sich durch die aktive Intervention nahezu ausgleichen ließ. Parallel zu den positiven Befunden besserte sich die psychische Verfassung der Betroffenen erheblich und ihre Lebensqualität stieg deutlich.
Aufgrund dieser vorläufigen Resultate kommen die Autoren zu dem Schluss, dass die Spiegeltherapie in der Lage ist, die schmerzfreie Beziehung zwischen dem sensorischen Feedback und der motorischen Ausführung der Bewegung wiederherzustellen. Somit eignet sie sich als Bestandteil der multidisziplinären Therapie des CRPS.
Deutscher Schmerzkongress 2013, Hamburg, 2013
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