
Spritzen oder stimulieren?

Fokale Dystonien werden heute vorrangig mit Botulinumtoxin behandelt. Häufig stellt das Therapieergebnis aber nicht zufrieden. Dann kann die tiefe Hirnstimulation eine Option sein. Eine fokale Dystonie mit Botulinumtoxin (BoNT) erfolgreich zu behandeln, gelingt nicht in jedem Fall. Mal sind zu viele Muskeln an der Dystonie beteiligt, mal können die Muskeln nur schlecht mit der Injektion erreicht werden.
Auch wenn die dystonen Bewegungsmuster stark wechseln, gelingt meist nur eine inkomplette Linderung der Beschwerden. Darüber hinaus können Nebenwirkungen wie Schluckstörungen oder Kopfhalteschwäche das Therapieergebnis beeinträchtigen. In einer Beobachtungsstudie gaben nur 29 % der Patienten an, voll zufrieden mit der BoNT-Therapie zu sein, erklärte Professor Dr. Jens Volkmann von der Neurologischen Universitätsklinik in Würzburg.
Für Patienten mit zervikaler Dystonie, bei denen Botulinumtoxin keinen ausreichenden Effekt hat, kann die tiefe Hirnstimulation (THS) eine Option sein. Die THS des Globus pallidus internus (GPi) reduzierte in einer randomisierten, sham-kontrollierten Studie die Beschwerden signifikant stärker als eine Scheinstimulation. Sowohl Kopfhaltung als auch Schmerzen und Lebensqualität waren sechs Monate nach dem Eingriff im Vergleich zur Kontrollgruppe deutlich gebessert.
Aktuell werden BoNT-Injektionen und THS in der Studie STIMTOX-CD randomisiert, doppelblind und im Doppel-Dummy-Design verglichen. Prof. Volkmann möchte damit zeigen, dass sowohl motorische als auch nicht-motorische Beschwerden der zervikalen Dystonie durch die GPi-THS besser als mit BoNT-Injektionen kontrolliert werden können. Zudem stehen Alltagsfunktionen und Lebensqualität der Patienten sowie die Sicherheit der Methode im Fokus.
Quelle: Parkinson und Bewegungsstörungen – Highlights digital
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