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Spritzentechnologie: Die Insulintherapie wird immer digitaler

Smart Pens
Eine Weiterentwicklung digitaler Pens sind die sog. Smart-Pens. Die speichern die injizierte Insulinmenge und übertragen sie in die Smartphone-App bzw. Computer-Software. Zusammen mit den Glukosewerten und gegessenen Kohlenhydrateinheiten kann der Patient eine automatische Blutzuckerdokumentation erstellen und sich vielleicht in Zukunft per Bolusrechner einen Therapievorschlag anzeigen lassen, schreibt Diabetesberaterin DDG* Corinna Lorenz aus Bad Mergentheim. Durch die feinere Dosierung lässt sich das Insulin nahezu bedarfsgerecht ohne Auf- und Abrunden injizieren.
Pumpen
Die kontinuierliche subkutane Insulininfusion hat nichts mehr mit einer immer gleichbleibenden Substitution zu tun. Neuere Modelle verfügen über bis zu acht verschiedene programmierbare Basalratenmuster. Ändert sich der Insulinbedarf durch Stress, Krankheit oder Sport kurzfristig, lässt sich dieser mit einer Zusatzfunktion, der Temporären Basalrate, ausgleichen. Für die Mahlzeitenboli gibt es drei Optionen: Entweder die sofortige Injektion, z.B. nach dem Stück Torte, ein verzögerter bzw. verlängerter Bolus nach dem Gemüsecurry oder eine Kombination aus beiden Modi nach der Pizza.
Wie die Pens können auch die Pumpen Daten zur Insulintherapie per Funk, Bluetooth oder USB-Kabel an ein Endgerät übertragen. Hinzu kommen weitere Funktionen wie Kindersicherung, Alarm bei Verstopfung oder schwacher Batterie. Eingesetzt werden sie vor allem bei Typ-1-Diabetes.
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Flash-Glukose-Messsysteme
Der Patient sticht sich eine Sensornadel selbst ins Unterhautfettgewebe seines Oberarms, darüber klebt er ein Pflaster mit einem Transmitter. Nach zwei Wochen muss das Ganze ersetzt werden. Um die Gewebezuckerkonzentration auszulesen, wird ein Lesegerät oder Smartphone mit entsprechender App benötigt. Die neueren Geräte verfügen zudem über eine Alarmfunktion, die auslöst, falls der Wert zu hoch oder zu niedrig ist. Vom G-BA werden diese Systeme nicht als Hilfsmittel anerkannt. Aufgrund der Vorteile gegenüber der kapillären Blutzuckermessung (weniger Hypos und Kosten, mehr Lebensqualität) übernehmen viele Krankenkassen die Kosten jedoch freiwillig, zumindest teilweise.Closed-Loop-Systeme
Das ideale Closed-Loop-System, bei dem ein Langzeit-Glukosesensor und eine Insulinpumpe völlig autonom miteinander interagieren, gibt es leider noch nicht, aber man ist auf einem guten Weg dorthin. Eines dieser Kombinationssysteme ist die sensorunterstützte Pumpentherapie (SUP). Unterschreitet der im Unterhautfettgewebe des Oberarms gemessene Glukosewert einen kritischen Bereich, schlägt die Pumpe Alarm. Reagiert der Patient nicht darauf, schaltet sich die Basalinsulinzufuhr automatisch für bis zu zwei Stunden ab. Diese Funktion soll vor allem vor nächtlicher Unterzuckerung schützen. Es gibt auch Geräte, die mithilfe eines Algorithmus schon früh vor einer drohenden Hypoglykämie warnen. Der Sensor der Langzeitsysteme wird mit einem kleinen Schnitt unter die Haut transplantiert und bleibt dort bis zu 180 Tage. Die Entfernung erfolgt ebenfalls chirurgisch. Bei medizinischer Notwendigkeit werden die Kosten für das Langzeit-Messsystem von der Krankenkasse übernommen.Indikationen | |
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Kontinuierliche Glukosemessung | Kontinuierliche subkutane Insulininfusion |
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* Deutsche Diabetes Gesellschaft
Quelle: Lorenz C. Ern Umsch 2019; 6: 41-48
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