Stent routinemäßig kontrollieren?

Bei mehr als 10 000 Patienten prüften Dr. Salvatore Cassese und seine Kollegen vom Deutschen Herzzentrum der Technischen Universität München das „Stentschicksal“. Sechs bis acht Monate nach PCA mit Stentversorgung erfolgte eine Kontroll-Koronarangiographie.

Bei 2643 Patienten (26,4 %) wurde dabei eine Restenose im Bereich des Stents festgestellt, unter den asymptomatischen Patienten waren es 18.4 %. Bei 65,2 % der Restenose-Patienten wurde das betroffene Gefäß wieder rekanalisiert. Trotzdem wiesen Patienten mit Restenose eine deutlich schlechtere Prognose auf, wie sich nach vierjähriger Nachbeobachtungszeit herausstellte.

Restenose als bedeutender Risikofaktor

Die Restenose erwies sich als unabhängiger Mortalitäts-Risikofaktor (HR 1,23). Dabei spielte es keine große Rolle, ob eine Revaskularisierung erfolgt war oder nicht. Weitere unabhängige Risikofaktoren für eine erhöhte Sterblichkeit innerhalb von vier Jahren waren höheres Alter (HR 2,34 für jeweils zehn Jahre), Diabetes mellitus (HR 1,68), Rauchen (HR 1,39) und eine eingeschränkte linksventrikuläre Ejektionsfraktion (HR 1,39 für jeweils -5 %).

Aufgrund ihrer Ergebnisse fordern die Autoren, die Auswirkungen einer Restenose und den Stellenwert der routinemäßigen Kontrollangiographie nach Stentimplantation in prospektiven Studien näher zu untersuchen.

Quelle: Salvatore Cassese et al., Eur Heart J 2015; 36: 94-99