Symptome der paroxysmalen nächtlichen Hämoglobinurie verbessern sich unter Iptacopan langfristig

ASH 2024 Dr. Miriam Sonnet

Zu den quälendsten PNH-Symptomen gehört die anämiebedingte Fatigue. Zu den quälendsten PNH-Symptomen gehört die anämiebedingte Fatigue. © lyudinka - stock.adobe.com

Iptacopan wirkt sich offenbar langfristig positiv auf die gesundheitsbezogene Lebensquailtät und Symptome von Patient:innen mit paroxysmaler nächtlicher Hämoglobinurie aus. Das legen neue Analysen aus den Studien APPLY-PNH und APPOINT-PNH nahe.

Die paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie (PNH) ist selten, potenziell lebensbedrohlich und verschlechtert die Lebensqualität der Betroffenen massiv. Schuld sind die persistierende Hämolyse und Anämie, die u. a. zu Fatigue und Dyspnoe führen. 

Wie Prof. Dr. Dr. ­Antonio M. ­Risitano, AORN Moscati, Avellino, erläuterte, kann der Komplementinhibitor Iptacopan hier entgegenwirken: Er normalisierte in den Studien APPLY-PNH und APPOINT-PNH nicht nur die Hämoglobinwerte und führte zur Transfusionsunabhängigkeit, sondern reduzierte auch eine durch die Erkrankten berichtete Fatigue. Die Substanz ist als Monotherapie für Patient:innen mit PNH zugelassen. Der Onkologe präsentierte nun eine neue Analyse, in der er und sein Team die Veränderungen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (HRQoL) und PNH-Symptome über die Zeit nachverfolgten. 

Die Teilnehmenden der randomisierten Phase-3-Studie ­APPLY-PNH wiesen unter Eculizumab oder Ravulizumab eine persistierende Anämie auf. Sie erhielten für 24 Wochen entweder orales Iptacopan oder ihre bisherige intravenöse Anti-C5-Therapie. Im Prüfarm berichteten die Patient:innen zu Woche 24 über Verbesserungen des globalen Gesundheitsstatus sowie von allen funktionellen Domänen, die bis Woche 48 erhalten blieben. In der Kontrollgruppe war zwischen Studienbeginn und Woche 24 diesbezüglich kaum eine Änderung zu verzeichnen. Nachdem die Erkrankten aber von der Anti-C5-Therapie zu Iptacopan gewechselt hatten (Woche 25–48), verbesserten sich auch bei ihnen hauptsächlich Dyspnoe und Fatigue.

Zu Beginn der Studie hatten 62,9 % vs. 68,6 % in Prüfarm vs. Kontrolle mindestens ein durch die Prüfärzt:innen bewertetes PNH-Symptom aufgewiesen. Diese Anteile reduzierten sich unter Iptacopan in einem größeren Ausmaß als unter dem C5-Inhibitor: Die Raten betrugen nach 24 Wochen 24,2 % vs. 57,1 %. In Woche 48 und nach Wechsel der Kontrollpatient:innen zur Prüfmedikation beliefen sich die Anteile auf 25,8 % vs. 26,5 %.

APPOINT-PNH war eine offene, einarmige Studie, in der Personen ohne vorangegangene Komplementinhibitor-Therapie mit Iptacopan für 48 Wochen behandelt wurden. Auch hier verbesserten sich der globale Gesundheitsstatus, funktionelle Domänen sowie Appetitverlust, Dyspnoe und Fatigue. Fast alle Teilnehmenden (97,5 %) wiesen zu Beginn mindestens ein PNH-Symptom auf. Die Anteile verringerten sich nach 24 und 48 Wochen auf 35 % und 27,5 %. 

Quelle: Risitano A et al. 66th ASH Annual Meeting 2024; Abstract 4079

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