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Status quo bei PNH

Wo stehen wir bei der paroxysmalen nächtlichen Hämoglobinurie, und wie sieht die Zukunft aus? Das waren die beiden großen Fragen, die von Dr. Frauke Theiß, Universitätsklinikum Ulm, und Dr. Jens Panse, Uniklinik RWTH Aachen, beantwortet wurden. „Obwohl die PNH schon seit 1882 bekannt ist, ist mit den derzeitigen Therapien nach 20 Jahren nur noch ein Viertel der Patient:innen am Leben“, fasste Dr. Theiß den aktuellen Stand zusammen. Erst 2007 gelang mit der SHEPHARD-Studie ein erster Durchbruch, deren Ergebnisse zur Zulassung von Eculizumab (Soliris) führten.
Neue Möglichkeiten
Da das freie C5 unter Eculizumab nicht stabil zu halten war, trat mit Ravulizumab (ULTOMIRIS) 2019 eine verbesserte Variante zu den Therapieoptionen hinzu. Unter Ravulizumab bleibt das freie C5 konstant, sodass sich nicht wie unter Eculizumab Hämolysen entwicklen. Ein weiteres Problem stellt das Hämoglobin dar, da es bei 80 % der Patient:innen einen Wert von < 12 g/dl aufweist. Entsprechend lag der Fokus in der PEGASUS-Studie zum Wirkstoff Pegcetacoplan auf dem Hämoglobinwert. Pegcetacoplan veränderte signifikant die mittleren Hämoglobinwerte über 48 Wochen, wodurch der primäre Endpunkt erreicht wurde. Zudem verbesserte sich der FACIT-Fatigue-Score deutlich. In der Leitlinie wird im Fall einer klinisch relevanten extravasalen Hämolyse eine Umstellung auf Pegcetacoplan empfohlen.
Dr. Panse gab einen Ausblick, wie die Therapie der PNH künftig aussehen könnte. „Das Komplement ist extrem kompliziert“, betonte er. „Es kann eine Menge schiefgehen, was dann zu Hämolysen führt.“ Möglichkeiten wären:
- Faktor-B-Inhibition (Iptacopan),
- Faktor-D-Inhibition (Danicopan),
- MASP3-Inhibition (OMS906)
Bei allen wird es vorrangig darum gehen, die möglichen Durchbruchhämolysen zu verhindern.
Quelle:
Symposium „Kompetent im Komplement“ anlässlich der DGHO-Jahrestagung 2023; Veranstalter: Alexion AstraZeneca Rare Disease
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