Cartoon Medizin und Markt

Systemische Mastozytose: selten und oft nicht erkannt

Der Juckreiz wird in Lehrbüchern zwar als wichtiges Sym­ptom erwähnt, trete aber gar nicht so häufig auf. Der Juckreiz wird in Lehrbüchern zwar als wichtiges Sym­ptom erwähnt, trete aber gar nicht so häufig auf. © fotolia/miamariam

Die fortgeschrittene systemische Mastozytose (SM) ist selten (0,5–1/20 000) kann in Monaten bis Jahren zum Tod führen. Die Patienten können vom TKI Midostaurin profitieren.

Wenn Mastzellen sich zu stark vermehren, wird es infolge des ausgeschütteten Histamins und der Leukotriene schnell unangenehm. Der Juckreiz wird in Lehrbüchern zwar als wichtiges Sym­ptom erwähnt, ist laut Professor Dr. Andreas Reiter aber ein Indiz, das gar nicht so häufig auftritt. Prof. Reiter ist Hämatologe und internistischer Onkologe am Universitätsklinikum Mannheim. Tryptase im Serum und Monozytose kombiniert mit Eosinophilie eignen sich laut Prof. Reiter besser für eine Verdachtsdiagnose als Pruritus.

Zur Therapie werden Antihistaminika, mastzellstabilisierende Substanzen, Antileukotriene und Glukokortikoide verordnet. Außerdem werden zytoreduktive Substanzen eingesetzt.

Die Leukozytose manifestiert sich v.a. in der Haut, dem Gastrointestinaltrakt, der Milz, den Lymphknoten und dem Knochenmark. Bei Patienten mit fortgeschrittener SM können betroffene Organe versagen. Ursache der unkontrollierten Mastzellproliferation bei der SM ist oft eine Mutation im c-KIT-Gen. Das mutierte Gen codiert eine dauerhaft aktivierte Rezeptor-Tyrosinkinase, deren Aktivität durch den Kinase-Inhibitor Midostaurin (Rydapt®) gehemmt werden kann.

Seit 2017 können Patienten mit der aktivierenden D816V-Mutation im c-KIT-Gen von einer spezifischen Therapie mit Midostaurin profitieren. Der Kinase-Inhibitor bewirkte in der Zulassungsstudie als Monotherapie bei Patienten mit SM eine Gesamtansprechrate von 60 %, und zwar bei vollständiger oder partieller Besserung der krankheitsbedingten Organschäden. Bei 78 % der Patienten verringerte sich die Anzahl der Mastzellen im Knochenmark und die Messwerte der Serumtryptase nahmen ab. Beides war mit einer Verbesserung des Krankheitsverlaufes assoziiert.

Quelle: Symposium: „Seltene Erkrankungen: Besondere Herausforderungen für den Pathologen“ anlässlich der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pathologie 2018; Veranstalter: Novartis

Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).


Der Juckreiz wird in Lehrbüchern zwar als wichtiges Sym­ptom erwähnt, trete aber gar nicht so häufig auf. Der Juckreiz wird in Lehrbüchern zwar als wichtiges Sym­ptom erwähnt, trete aber gar nicht so häufig auf. © fotolia/miamariam