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Systemischer Lupus erythematodes: Steroide reduzieren, Organschäden vermeiden

Dr. Alexander Kretzschmar

Bei SLE hilft der frühe Einsatz von Biologika, die Therapieziele zu erreichen. Bei SLE hilft der frühe Einsatz von Biologika, die Therapieziele zu erreichen. © chrupka – stock.adobe.com

Es kann sich auszahlen, beim systemischen Lupus erythematodes beizeiten zu Biologika zu greifen. Denn der frühe Einsatz von Belimumab kann Langzeitfolgen durch Organschäden und die Steroidtherapie effektiv verhindern.

„Wir sind noch weit von der optimalen Therapie des systemischen Lupus erythematodes entfernt“, stellte Dr. ­Tobias ­Alexander von der ­Charité – Universitätsmedizin Berlin fest. Das resultiere zum Teil daraus, dass die vorhandenen Erkenntnisse nicht ausreichend in der Praxis angekommen seien.

Eine entscheidende Weichenstellung für eine bessere Versorgung der Patienten sieht Dr. Alexander in den erstmals 2014 publizierten Empfehlungen für eine Treat-to-Target-Therapie des systemischen Lupus erythematodes (SLE). Darin waren die klinische Remission bzw. eine niedrige Krankheitsaktivität als Therapieziele definiert worden, vor allem um Krankheitsschübe und Organschäden zu verhindern. Glukokortikoide sollen demnach zurückhaltend gegeben werden. Stärker gewichtet werde neben der Verbesserung des langfristigen Behandlungsergebnisses heutzutage auch eine höhere krankheitsbezogene Lebensqualität, betonte der Rheumatologe.

Hilft die vorhandene Evidenz dabei, diese ehrgeizigen Ziele zu erreichen? Für Patienten, deren Krankheitsaktivität mit den Standardtherapien nicht ausreichend kontrolliert werden kann, empfiehlt die EULAR (European League Against Rheumatism) den zusätzlichen Einsatz von Biologika, wobei explizit der moklonale Antikörper ­Belimumab (­Benlysta®) genannt wird. Eine neuere Analyse der gepoolten Daten aus den Zulassungsstudien habe zudem ergeben, dass immerhin 40 % der Patienten nach ­52-wöchiger Belimumab-Therapie die komplette klinische Remission erreicht hätten, berichtete Dr. ­Alexander. „Das ist ein beeindruckendes Ergebnis.“

Besonders profitierten diejenigen mit hohem Glukokortikoidbedarf, Kranke mit deutlichen Organschäden sprachen schlechter auf das Biologikum an. Diese Beobachtung bestätige das Konzept, Patienten mit hoher klinischer und serologischer Krankheitsaktivität möglichst früh auf Belimumab einzustellen, konstatierte der Referent.

Real-World-Erfahrungen unterstützen diese Einschätzung. In der nicht-interventionellen OBSERvE-Germany-Studie konnte die mittlere Glukokortikoiddosis bereits nach sechs Monaten von 13,7 mg/d auf 7,6 mg/d fast halbiert werden. Positive Real-World-Daten liegen auch zur Prävention von Organschäden vor. Die Evidenz für eine bessere Versorgung von SLE-Patienten sei damit gegeben, so Dr. ­Alexander. „Wir wissen also viel und handeln noch viel zu selten danach.“

Quelle: Digitales Lunch-Symposium „Change Lupus – Biologika beim SLE – Wie früh ist früh genug?“ im Rahmen des 48. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie; Veranstalter: GlaxoSmithKline

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