Cartoon Medizin und Markt

Thromboembolieschutz für Krebspatienten

Manuela Arand

Die CARAVAGGIO-Studie ermittelte unter 1100 Studienteilnehmern Blutungsraten für das NOAK Apixaban. Die CARAVAGGIO-Studie ermittelte unter 1100 Studienteilnehmern Blutungsraten für das NOAK Apixaban. © ibreakstock – stock.adobe.com

Patienten mit tumorassoziierten venösen Thromboembolien sind mit einem NOAK oft besser bedient als mit einem niedermolekularen Heparin. Allerdings sind individuelle Risiken zu bedenken.

Tumorpatienten mit inzidenteller venöser Thromboembolie (VTE) sind besonders vulnerabel. Ihr Blutungsrisiko ist im Vergleich zu nicht an Krebs erkrankten Menschen deutlich erhöht, ebenso das für VTE-Rezidive, erinnerte Professor Dr. Florian Langer, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. 

Bislang haben die Leitlinien unisono auf niedermolekulare Heparine (NMH) gesetzt, wenn ein Krebspatient eine VTE entwickelte, weil das Nutzen-Risiko-Verhältnis deutlich besser ausfällt als bei Cumarinen. Das Problem dabei liegt in mangelnder Adhärenz. Wenige Patienten halten es durch, sich drei bis sechs Monate jeden Tag zu spritzen, sagte Prof. Langer. 

Als Alternative etablieren sich zunehmend die NOAK. Sie schneiden hinsichtlich der Rezidiv­inzidenz mindestens ebenso gut ab wie NMH. Beim Risiko schwerer Blutungen scheinen aber Unterschiede zu bestehen, auch zwischen den einzelnen Substanzen. Für Apixaban (Eliquis®) ergab die CARAVAGGIO-Studie mit über 1100 Patienten erstmals für ein NOAK Blutungsraten, die mit denen von Dalteparin vergleichbar waren. In ähnlichen Studien mit anderen NOAK hatte man höhere Raten schwerer Blutungen beobachtet, insbesondere bei Patienten mit Malignomen im Gastrointestinaltrakt, berichtete Prof. Langer. CARAVAGGIO sei so frisch, dass die Ergebnisse noch nicht in die Fachinformation aufgenommen wurden.  

Wechsel von Heparin auf NOAK problemlos möglich 

Derzeit bewertet die Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie NOAK als prinzipiell gleichwertig zu NMH bei Tumorpatienten, berichtete Professor Dr. Birgit Linnemann, Universitätsklinikum Regensburg. Das gilt für die Initialtherapie, die Sekundärprävention und die ggf. prolongierte Antikoagulation. Dabei ist ein Wechsel von NMH auf NOAK und umgekehrt problemlos möglich, auch weil bei Letzteren anders als bei Vitamin-K-Antagonisten keine Wartezeiten einzuhalten sind.

Quelle: Virtuelles Symposium „Pro & Contra – Knifflige Entscheidungen in der Antikoagulation“ im Rahmen des ESC Congress 2020 – The Digital Experience; Veranstalter: Bristol Myers Squibb/Pfizer

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Die CARAVAGGIO-Studie ermittelte unter 1100 Studienteilnehmern Blutungsraten für das NOAK Apixaban. Die CARAVAGGIO-Studie ermittelte unter 1100 Studienteilnehmern Blutungsraten für das NOAK Apixaban. © ibreakstock – stock.adobe.com