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Trotz Immunschwäche gegen Grippe impfen!
Für eine Metaanalyse durchforstete ein internationales Team aus Wissenschaftlern die Datenbanken zum Erfolg der Influenzaimpfung. Die Forscher untersuchten die Wirksamkeit der Vakzination bei HIV-Patienten (58 Studien), Krebskranken (52 Studien), Transplantatempfängern (56 Studien), Patienten mit Autoimmunerkrankungen (30 Studien) und Personen, die wegen einer respiratorischen Erkrankung Immunsuppressiva erhielten (9 Studien).
Influenza-Imfung: Gute Impfantwort auch unter Steroidtherapie
Verglichen wurde das Impfergebnis in der Regel mit dem immunkompetenter Kontrollpersonen. Die Grippeimpfung wurde allgemein gut vertragen und erwies sich auch bei HIV-Infizierten, Krebskranken und Tranplantatempfängern als wirksam. Allerdings schienen Serokonversion und Seroprotektion insgesamt geringer auszufallen als bei Gesunden.
HIV-Patienten reagierten auf die Impfung mit einem gewissen Anstieg der Virämie und einem Abfall der CD4+-Zahlen. Auf die klinischen Symptome hatte die Vakzination aber keinen Einfluss. In der Gruppe der Patienten, die wegen Lungen- oder Autoimmunerkrankungen immunsuppressiv behandelt wurden, registrierten die Forscher durchweg gute Impfantworten. Es wurden keine Unterschiede zu den Kontrollen gefunden, allerdings erwies sich die Datenlage als recht dünn, klagen die Autoren im „Journal of Infectious Diseases“.
Grippe: Bei Infektion hohe Komplikationsgefahr
Insgesamt sollten Ärzte die Empfehlungen der Fachgesellschaften zur bevorzugten Influenzaimpfung von Immungeschwächten ernst nehmen, natürlich unter Betrachtung klinischer Gesichtspunkte, folgern die Studienautoren. Denn diese Patientengruppe schwebt in erhöhter Infektionsgefahr und ist im Fall einer Influenza-Erkrankung eher durch Komplikationen bedroht.
Quelle: Charles R. Beck et al., JID 2012; 206: 1250-1259
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