Cartoon Medizin und Markt

Typ-2-Diabetes und nierenkrank

Dr. Andrea Wülker

Nephropathien sind bei Diabetes mellitus weit verbreitet. Moderne Antidiabetika können helfen. Nephropathien sind bei Diabetes mellitus weit verbreitet. Moderne Antidiabetika können helfen. © iStock/Mohammed Haneefa Nizamudeen

Einige moderne Antidiabetika bieten bei diabetischen Folgeerkrankungen einen erheblichen Zusatznutzen. Was bedeutet das für nierenkranke Diabetes­patienten?

Von den Patienten, die sich beim Nephrologen vorstellen, weisen rund 35 % einen Typ-1- oder Typ-2-Diabetes auf, erklärte Professor Dr. Jan Galle vom Klinikum Lüdenscheid. Nephropathien sind bei Diabetes weit verbreitet, und sie beeinträchtigen die Lebensqualität der Betroffenen ganz erheblich – und zwar nicht erst, wenn die Patienten dialysepflichtig werden. Nierenkranke sind in ihrer Leistungsfähigkeit deutlich eingeschränkt, und je schlechter die Nierenfunktion wird, umso größer ist das Risiko für die Betroffenen, an einer kardiovaskulären Erkrankung zu versterben.

In den vergangenen Jahren wurden die Ergebnisse mehrerer kardiovaskulärer Endpunktstudien mit GLP1-Rezeptoragonisten und SGLT2-Inhibitoren veröffentlicht, die belegen, dass einige dieser Substanzen auch einen kardiovaskulären und teilweise auch einen renalen Benefit aufweisen. So ergab beispielsweise die EMPA-REG OUTCOME-Studie, dass der SGLT2-Inhibitor Empagliflozin (Jardiance®) nicht nur den Blutzucker von Patienten mit Typ-2-Diabetes senkt, sondern auch die kardiovaskuläre Mortalität reduziert und positive Auswirkungen auf die Niere hat.

In einer Analyse der Studiendaten senkte Empagliflozin das Risiko, eine Nephropathie zu entwickeln oder eine Verschlechterung einer bestehenden Nephropathie zu erleiden, signifikant um 39 %, betonte Prof. Galle. Daten für weitere SGLT2-Hemmer bestätigen das nierenprotektive Potenzial dieser Substanzen.

Internationale Fachgesellschaften berücksichtigen in ihren aktuellen Empfehlungen die Erkenntnisse aus den Outcome-Studien. So wird im Konsensus-Dokument 2018 von EASD und ADA zur Therapie des Typ-2-Diabetes als Erstlinienmedikament zwar nach wie vor Metformin empfohlen. In der Eskalationstherapie sollte man dann bei nierenkranken Diabetespatienten aber vorrangig einen nierenprotektiven SGLT2-Hemmer einsetzen.

Quelle: Allianz-Symposium „Länger und gut leben mit Typ-2-Diabetes: Ein frischer Blick auf den Therapie-Algorithmus!“ anlässlich des Diabetes Kongresses 2019; Veranstalter: Boehringer Ingelheim/Lilly

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Nephropathien sind bei Diabetes mellitus weit verbreitet. Moderne Antidiabetika können helfen. Nephropathien sind bei Diabetes mellitus weit verbreitet. Moderne Antidiabetika können helfen. © iStock/Mohammed Haneefa Nizamudeen