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Vaskuläre Demenz wegen mächtiger arterieller Pulswelle
Zu den Manifestationen zerebraler SVD zählen stumme lakunäre Hirninfarkte ebenso wie Hyperintensitäten der weißen Substanz und Mikroblutungen. Allen gemeinsam ist, dass sie das Risiko für eine zerebrovaskuläre Erkrankung und kognitive Beeinträchtigung beträchtlich steigern. Vermittelt wird dieser Effekt durch eine erhöhte arterielle Gefäßsteifigkeit.
Diese kann mithilfe verschiedener Parameter wie Knöchel-Arm-Index (ABI) oder Pulswellengeschwindigkeit (PWV) beurteilt werden. Ein erniedrigter ABI weist auf atherosklerotische Veränderungen in den großen Gefäßen hin, ein erhöhter ABI auf eine Progression der arteriellen Steifigkeit.
Knöchel-Arm-Index gibt
wichtige Hinweise
Die arterielle Gefäßsteifigkeit ist unabhängig mit allen Komponenten der zerebralen Small Vessel Disease assoziiert, schreiben japanische Altersforscher. Bei betroffenen Patienten scheint eine mikrovaskuläre Arteriosklerose vorzuliegen, die sich durch eine Endotheldysfunktion manifestiert.
Auch eine atherosklerotisch bedingte Gefäßverengung kann die Pulswellen beschleunigen, ebenso wie die Wandversteifung aufgrund einer Lipohyalinose. Hämodynamischer Stress, pulsatiler Druck und Blutdruckvariabilität können einen "Tsunami-Effekt" Richtung Hirnparenchym auslösen und zu einer zerebralen SVD führen (s. Kasten).
Wie macht man die Gefäße elastischer?
Aus früheren Studien geht hervor, dass stumme lakunäre Infarkte und Hyperintensitäten der weißen Substanz stark mit der arteriellen Gefäßsteifigkeit assoziiert sind. Die Assoziation zwischen Mikroblutungen und arterieller Gefäßsteifigkeit wird jedoch kontrovers diskutiert, da zwei Gefäßmechanismen mit diesen Hämorrhagien in Zusammenhang stehen: die zerebrale Amyloid-Angiopathie und die hypertensive Mikroangiopathie.
Die zerebrale SVD mit assoziierter arterieller Gefäßsteifigkeit ist ein Risikofaktor für stumme zerebrale Läsionen sowie Schlaganfälle und kognitive Störungen einschließlich gemischter Demenzen. Therapeutisch steht die Behandlung von Risikofaktoren an erster Stelle. Außerdem werden derzeit Wirkstoffe erforscht, die die arterielle Gefäßsteifigkeit verringern und die Progression der zerebralen SVD bremsen könnten, so das Fazit der Autoren.
Quelle: Saji N et al. Pulse 2015; 3: 182-187
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