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Verödungstherapie hinterlässt deutliche Spuren

Die Wirkstoffkonzentration scheint in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle zu spielen, schreiben Dr. Simon Bossart, Abteilung für Dermatologie, Inselspital, Universitätsklinikum Bern, und Kollegen. Die Wissenschaftler werteten insgesamt 27 Studien hinsichtlich Häufigkeit, Dauer und Triggerfaktoren einer Hyperpigmentierung als Folge einer Polidocanol-Therapie aus. Die betrachteten Wirkstoff-Konzentrationen des Sklerosierungsmittels (entweder flüssig oder als Schaum) reichte von 0,25 % bis 3,0 %.
Die Studien lieferten in Bezug auf Hyperpigmentierungsraten und die Dauer der Verfärbung heterogene Ergebnisse. Es ließ sich jedoch erkennen, dass mit zunehmender Wirkstoffkonzentration die Häufigkeit einer kutanen Hyperpigmentierung ebenfalls stieg. Dies betraf die Bereiche um Stammvenen und Seitenäste sowie retikuläre Venen und Teleangiektasien.
Für Konzentrationen bis einschließlich 0,25 % war es unerheblich, ob das Polidocanol flüssig oder als Schaum injiziert wurde. Ab einer Konzentration von 0,5 % erhöhte eine Schaumsklerosierung die Wahrscheinlichkeit einer Hautverdunklung, insbesondere, wenn es sich bei den Zielstrukturen um größere, epifaszial verlaufende Venen handelte.
Hyperpigmentierung hält Monate bis Jahre an
Bei der Therapie von Stammvenen mit Polidocanol-Schaum beeinflusste die Wirkstoffkonzentration auch die Persistenz der Verfärbung: Wurde 1%iger Schaum verwendet, betrug die Hyperpigmentierungsrate nach drei Jahren 4 %, mit 3%igem Schaum stieg sie auf 9 %.
Für Teleangiektasien standen nur Follow-up-Daten von maximal sechs Monaten zur Verfügung. Zu diesem Zeitpunkt zeigten noch rund 8 % der Patienten eine Hyperpigmentierung. Die Menge des Sklerosierungsmittels, die Anzahl der Sitzungen oder eine nachfolgende Kompressionstherapie schienen keinen Einfluss auf die Hautveränderungen zu haben.
Quelle: Bossart S et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2022; DOI: 10.1111/jdv.18639
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