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Malignität von Pigmentflecken über Spannungsberechnung einschätzen

Das Verfahren kommt zwar ursprünglich aus der Physik und wird hauptsächlich zur Messung von Leitungswiderständen eingesetzt. Aber auch in der Medizin hat man die elektrische Impedanzspektroskopie (EIS) für sich entdeckt. Und das bereits in den 1940er-Jahren, als zunächst Kardiologen die Technik verwendeten.
Seit 2000 wird sie zunehmend auch von Dermatologen für Hautanalysen eingesetzt, berichtete Professor Dr. Markus Braun-Falco von der Dermatologie und Allergologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. In ersten Studien wurde gezeigt, dass es über die Wechselstrommessung möglich ist, sowohl hellen Hautkrebs von benignen Läsionen zu unterscheiden als auch maligne Melanome zu detektieren.
Einsatz bei atopischer Dermatitis denkbar?
- Selbstkontrolle des Patienten
- „Ugly-Duck-Sign“
- Berechnung Dermatoskopie-Punktwert nach ABCD-Regel
- Dermatoskopie (ABCD, 7-Punkt)
- sequenzielle digitale Dermatoskopie (SDD)
- EIS-Impedanzmessung
- SDD + EIS
Kongressbericht: DERM 2020 online
Pigmentierungsgrad für Messung nicht relevant
Verrechnet werden die einzelnen Messungen im System zu einem Score mit einer Skala von 1–10. Der Wert 1 repräsentiert dabei maximal unbedenkliche Zellstrukturen. Allgemein durchgesetzt hat sich in der klinischen Interpretation ein Cut-off von 4,0. Bei allem, was darunter liegt, kann man mit 99%iger Sicherheit davon ausgehen, dass es sich um eine gutartige Veränderung handelt. „Das Gerät gibt einem also die Sicherheit, dass kein malignes Melanom übersehen wird“, sagte der Experte. Etwas, das vor allem im Bereich amelanotisches Melanom – ja oder nein? – „sehr, sehr interessant“ sei, da der Pigmentierungsgrad für die Messung keine Rolle spielt. Auch weißer Hautkrebs lässt sich über das Verfahren mit bisweilen 100%iger Sensitivität erkennen. Entsprechend würde sich die EIS beispielsweise dazu eignen, zukünftig über Voranalysen die Resektionsränder zu definieren. Allerdings liegt die Spezifität im Mittel nur bei 38 %. Dies ließ sich selbst bei den neuen Geräten noch nicht wirklich verbessern. Für einen positiven prädiktiven Wert bedeutet das: Umso höher der Score, desto eher kann und muss man davon ausgehen, dass es sich um ein malignes Melanom handelt. Dabei stellt sich jedoch die Frage, was man in dem etwas „schwammigen“ Mittelbereich macht. Jenem Bereich, in dem sich auch der größte Teil der falsch-positiv bewerteten Muttermale befinde. Bei Scores zwischen vier und sieben Punkten – und wenn keine anderen Indizien für eine Exzision sprechen – empfahl der Referent eine sequenzielle dermatoskopische Bildanalyse, kombiniert mit einer EIS.Gerät nicht als Konkurrenz zu bisherigen Verfahren sehen
Generell ist die Impedanzspektroskopie nicht nur aus Kostengründen kein Ersatz für das herkömmliche Hautkrebsscreening, betonte Prof. Braun-Falco.Ein EIS mit Sonde, bitte!
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