
Vor der Abenteuer-Reise auch gegen Masern impfen!
Gerade Abenteuerurlauber „glauben gerne, sie könnten sich über alle Empfehlungen hinwegsetzen“, weiß Professor Dr. Robert Steffen, Emeritus der Universität Zürich. Dabei ist Prävention umso wichtiger, je mehr Risiken die Umgebung birgt.
Trotz Tollwutimpfung: Nach Tierbiss zum Arzt!
Neben den Routineimpfungen gegen Diphtherie, Tetanus und Polio – Letztere nur bei Reisen in ein Endemiegebiet – empfehlen praktisch alle internationalen Fachgesellschaften Urlaubern die Masernimpfung. Auch ungeimpfte Erwachsene sollten mit zwei Vakzinedosen immunisiert werden (nach einer bauen bis zu 20 % keinen ausreichenden Schutz auf).
Auf die Eigenanamnese ist kein Verlass, denn viele exanthematische Erkrankungen sehen den Masern zum Verwechseln ähnlich, mahnte Prof. Steffen auf dem 10. Forum Reisen und Gesundheit: Wichtig sind gerade für Abenteuertouristen je nach Reiseziel die Impfungen gegen Hepatitis A und B, Typhus, Meningokokken, japanische Enzephalitis und Influenza (der Impfstoff für die Südhalbkugel unterscheidet sich von dem für die nördliche Hemisphäre). Für Rucksackreisende wichtig ist außerdem der Schutz gegen Tollwut. Der derzeitige Impfstoff-Engpass wird wahrscheinlich in der zweiten Jahreshälfte überwunden sein, hofft der Experte.
Auch Geimpfte brauchen eine Postexpositionsprophylaxe (PEP), sollten sie von einem verdächtigen Tier gebissen werden. Der Reisende muss also nach dem Tierbiss einen Arzt aufsuchen, braucht dann aber nur zwei aktive Impfungen ohne Immunglobulin. Zwei Dosen sollten es schon aus forensischen Gründen sein, auch wenn nur wenige Patienten nach der ersten Dosis nicht genügend Antikörper bilden.
An Arzneimitteln sollten Reisende alles mitnehmen, was sie brauchen oder brauchen könnten, so Prof. Steffen. Denn bei den Arzneimitteln, die man etwa in Apotheken in Fernost zu kaufen bekommt, handelt es sich in bis zu 25 % der Fälle um Fälschungen – die teilweise per Augenschein kaum vom Original zu unterscheiden sind. Und die dort erhältlichen Originale sind oft so unsachgemäß gelagert, dass die Wirkung fraglich ist.
Keine Reiseapotheke ohne Durchfallmittel
Durchfallmittel gehören auf jeden Fall in die Reiseapotheke, erinnerte Prof. Steffens. Denn den Rat „Kochen, schälen oder vergessen“ befolgt kaum ein Tourist konsequent. Befragungen in Kenia und Indien zeigten, dass jeder zweite Urlauber sich Eiswürfel ins Glas geben ließ und zwei von drei Reisenden auf Salate nicht verzichten mochten.“
Unfälle, insbesondere Verkehrsunfälle, sind die häufigste Todesursache unterwegs, vor allem in Entwicklungsländern. Wer aufs Autofahren nicht verzichten mag oder kann, sollte auf Sicherheitsgurten bestehen, Reifen und Bremsen prüfen. Und noch ein Tipp: Nachtfahrten auf jeden Fall vermeiden!
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