Cartoon Medizin und Markt

Vorteil für unterschiedliche Organe

Martin Wiehl

Durch die Kombination können Herz und Niere geschützt werden. Durch die Kombination können Herz und Niere geschützt werden. © Arindam – stock.adobe.com

Im Unterschied zu allen anderen Antidiabetika ließ sich für GLP1-Rezeptoragonisten (GLP1-RA) und SGLT2-Inhibitoren eine signifikante Reduktion des kardiovaskulären Risikos bei Typ-2-Diabetes eindeutig belegen. Dies legt nun die Frage nahe, ob nicht beide Therapieprinzipien miteinander kombiniert werden können, um den Nutzeffekt noch weiter zu steigern.

Auffällig ist zunächst, so Prof. Dr. Stephan­ Jacob­ aus Villingen-Schwenningen, dass SGLT2- Hemmer und GLP1-RA Vorteile für das gesamte kardiorenal-metabolische System bieten. Betrachte man aber alle einzelnen Aspekte der Wirksamkeit isoliert, so könnten diese für sich alleine den Nutzeffekt für den letztendlich entscheidenden Outcomeparameter der kardiovaskulären Mortalität nicht erklären. Das gelte weder für die glukosesenkende Potenz ohne nennenswertes Hypoglykämie-Risiko noch für die beeindruckende Gewichtsabnahme. Diese kann nämlich in ähnlicher Größenordnung auch mit strenger Lifestyle-Intervention erzielt werden – aber ohne Einfluss auf kardiovaskuläre Ereignisse. Auch die Effekte auf den Blutdruck reichen zur Erklärung nicht aus. Dass in der EMPA-REG-OUTCOME-Studie aber schon nach wenigen Wochen ein Vorteil für Empagliflozin (Jardiance®) gesehen wurde, weist laut Prof. Jacob auf Effekte jenseits der glykämischen Kontrolle hin. Diese spiegeln sich in positiven Studienergebnissen bei Patient*innen mit Herzinsuffizienz ohne Diabetes mellitus wider, was nun auch zu einer entsprechenden Zulassungserweiterung für diese Patienten geführt hat.

Wie Prof. Dr. Matthias­ Blüher­, Leipzig, betonte, können sich SGLT2- Inhibitoren und GLP1-RA sehr gut ergänzen, weil sie komplementäre kardio- und renoprotektive Effekte haben. Beide Substanzgruppen konnten in großen Outcomestudien ihre Wirksamkeit hinsichtlich harter Endpunkte (z.B. schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse, Myokardinfarkt) sowie harte renale Endpunkte (u.a. akutes Nierenversagen, Dialysepflichtigkeit) unter Beweis stellen. Während SGLT2-Hemmer zusätzlich noch die Hospitalisierungsrate aufgrund von Herzinsuffizienz deutlich senken, ist von GLP1-RA eine signifikante Minderung des Schlaganfallrisikos zu erwarten.

Quelle: Symposium „Entweder..., oder...? SGLT-2-Inhibitoren oder GLP-1-Rezeptor-Agonisten? – Überlegungen zur modernen Kombi­nationstherapie bei Typ-2-Diabetes“ im Rahmen der Diabetes Herbsttagung 2021; Veranstalter: Boehringer Ingelheim/Lilly

Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).


Durch die Kombination können Herz und Niere geschützt werden. Durch die Kombination können Herz und Niere geschützt werden. © Arindam – stock.adobe.com