Wechseljahre länger als erwartet

Dr. Dorothea Ranft; Foto: fotolia, jd-photodesign

Wechseljahre wurden bisher unterschätzt: Länger als sieben Jahre leiden die meisten Frauen unter Nachtschweiß und Hitzewallungen, so das Ergebnis einer US-amerikanischen Studie.

Für die Erforschung der Wechseljahre gaben 1449 Amerikanerinnen 13 Jahre lang alle zwölf Monate Auskunft über ihre Beschwerden.1 Die Teilnehmerinnen dieser SWAN*-Studie hatten mindestens sechsmal in der Woche Hitzewallungen. Nach der letzten Menstrua­tion bleiben Hitzewallungen und nächtliche Schweißausbrüche im Schnitt noch 4,5 Jahre.

Frauen, die zu Beginn der Studie noch zu Beginn ihrer Wechseljahre standen, mussten diese Symptome etwa 12 Jahre aushalten, davon 9,4 Jahre nach der letzten Periode. Am besten fuhren Frauen, die erst nach der Menopause Beschwerden entwickelten (3,4 Jahre). Als Risikofaktoren für häufige Beschwerden erwiesen sich u.a. junges Alter, niedriges Bildungsniveau, vermehrte Stressbelastung und erhöhte Depressivität bzw. Ängstlichkeit.

Schwangerschaft auch in Wechseljahren möglich!

Die Ergebnisse der SWAN-Studie lassen sich für eine gezielte Beratung nutzen, schreiben zwei US-Kolleginnen in ihrem Kommentar.2 Jüngere Frauen z.B. sollten wissen, dass Hitzewallungen vor den Wechseljahren noch nicht das Ende möglicher Schwangerschaften bedeuten. Zu Beginn der Wechseljahre kann eine niedrig dosierte Kombipille Schwangerschaft und Schweißausbrüche gleichzeitig verhüten.

Ausgeprägtere Wechseljahresbeschwerden lassen sich sehr effektiv mit einer Hormonersatztherapie lindern, wobei man angesichts der langen Einnahmedauer mögliche Gefäß- und Krebsrisiken besonders im Auge behalten sollte.

*Study of Women’s Health Across the 
Nation
1 Nancy E. Avis et al., JAMA Intern Med 2015; online first; doi:10.1001/jamainternmed.2014.8063
2 Gloria Richard-Davis et al., a.a.O.; doi:10.1001/jamainternmed.2014.8099.

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