
Wenn Patienten die Übelkeit erwarten
Auf die ärztliche Aufklärung kommt es an. „Schon die Information zu potenziellen Nebenwirkungen kann diese auslösen und verstärken“, erklärte Dipl.-Psychologin Sarah Heisig, Universität Hamburg. So war in einer Studie zur Verträglichkeit von Aromatasehemmern bei Gesunden unter Verum und unter dem Scheinpräparat eine gleich hohe Therapieabbruchrate aufgrund von Nebenwirkungen zu verzeichnen.
Dieses Phänomen hat hohe Relevanz, wie auch eine Pilotstudie bei 98 Frauen mit Brustkrebs ergab.
Diese wurden über Nutzen und Nebenwirkungen einer antihormonellen Therapie informiert. Zudem fragte man sie nach ihrer Erwartung hinsichtlich unerwünschter Effekte.
Jedes vierte Symptom durch negative Erwartung
Drei Monate nach Behandlungsbeginn war eine klare Assoziation zwischen den Erwartungen und dem Auftreten unerwünschter Begleitreaktionen zu sichern. Parameter, die das Auftreten von Nebenwirkungen begünstigen, waren außerdem ein höheres Lebensalter sowie ausgeprägte Beschwerden bereits bei Behandlungsbeginn.
Kein Zusammenhang bestand dagegen zur Schwere der Erkrankung, zu einer bestehenden Depression oder einer erhöhten Ängstlichkeit. Der Nocebo-Effekt betraf sowohl spezifische als auch unspezifische Symptome. „Rund ein Viertel bis ein Drittel der Symptomstärke ist bei Begleitreaktionen auf negative Erwartungen zurückzuführen“, so die Kollegin.
Quelle: Symposium „Klinische Onkologie 2013“ Düsseldorf
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