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Cartoon Abrechnung und ärztliche Vergütung
Wer nicht abrechnet, wird weggerechnet

Hausärzte würden zu wenig geriatrische und palliativmedizinische Leistungen erbringen. So die Begründung der KBV für ihre Entscheidungen, die geriatrische und die palliativmedizinische Versorgung für andere Facharztgruppen zu öffnen. Und da sich die anderen Fachgruppen erst mal als qualifiziert erweisen sollten, müssten entsprechende Anforderungen an die Ziffern gestellt werden. Dabei wurden die neuen geriatrischen und palliativmedizinischen Leistungen extrabudgetär gestellt, um diesen Deal für die Fachgruppen attraktiv zu machen – wobei noch offen ist, ob die ausgewiesenen Summen die Ärzte überhaupt locken können. Hausärzte sind auf jeden Fall durch die hohen formalen Anforderungen unverhältnismäßig gefordert.
Statistik lässt offensichtlich völlig falsches Bild entstehen
Gleichzeitig hat es die KBV aber nicht gewagt, die im EBM-Hausarztkapitel vorhandenen geriatrischen und palliativmedizinischen Leistungen anzurühren. Sie stehen weiter zur Verfügung und können somit auch abgerechnet werden. Und hier beginnt die Herausforderung!
Denn tatsächlich rechnen Hausärzte ihr geriatrischen und palliativmedizinischen Leistungen sehr zurückhaltend ab. Nur aufgrund dieses Defizits in der hausärztlichen Abrechnungsstatistik konnte die KBV eine Unterversorgung thematisieren.
Sonst geht's auf einmal um unsere Kompetenz!
Ein solches Vorgehen scheint sich jetzt aber mit Blick auf die neuen KBV-Leistungen zu rächen. Das Honorarvolumen für die palliativmedizinischen Leistungen wird nämlich ab Oktober ausgedeckelt und zwei Jahre später wieder eingedeckelt. Rechnen die Hausärzte weiter so defensiv ab wie bisher, verlieren sie diese Honoraranteile auf Dauer. Dabei wäre es so einfach, einen solchen Honorarabfluss zu verhindern. Nahezu jeder Patient ab dem 70. Lebensjahr erfüllt die Eingangskriterien zur Abrechnung der geriatrischen Leistungen nach den Nrn. 03360 und 03362. Hinzu kommt, dass fast 100 % dieser Patienten an einer chronischen Erkrankung leiden und damit zusätzlich zu den geriatrischen Leistungen die Chronikerzuschläge 03220 und 03221 berechnet werden können. Gleiches gilt für die palliativmedizinischen Leistungen. Sie sind zusätzlich zu den Chronikerzuschlägen und den geriatrischen Leistungen berechnungsfähig, wenn bei einem solchen Patienten eine Palliativsituation auftritt.Spätestens jetzt sollten deshalb die Hausärzte ihre Kompetenz durch die konsequente Abrechnung der erbrachten Leistungen dokumentieren. Sonst wird man ihnen diesen Bereich bald nicht nur finanziell, sondern auch fachlich entziehen.Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).