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Cartoon Medizin und Markt
Wie Menschen mit Adipositas mit sich selbst und ihrem Umfeld hadern

Novo Nordisk beleuchtet jedes Jahr ein spezielles Thema aus dem komplexen Krankheitsbild, um die vielschichtigen Herausforderungen aufzu-zeigen, mit denen Betroffene konfrontiert sind. Eine kürzlich veröffentlichte Übersichts-arbeit zeigte erneut, dass die Stigmatisierung ein wichtiger Faktor für die schlechte psychische Gesundheit vieler Menschen ist, die mit der chronischen Erkrankung Adipositas leben.2 Im Vergleich zu Menschen ohne Adipositas haben sie etwa ein um 32 % höheres Risiko, eine Depression zu entwickeln. Außerdem kann die Internalisierung von Gewichtsvorurteilen mit ähnlichen negativen Auswirkungen auf die psychische Gesund-heit einhergehen, wie die Stigmatisierung von außen. Um gegen Stigmatisierung ein Zeichen zu setzen, hat Novo Nordisk die Kampagne „Echt jetzt?“ ins Leben gerufen – sie soll aufrütteln und zum Reflektieren über eigene Vorurteile anregen. Neben einem stigmatisierungsfreien Leben bedürfen Menschen mit Adipositas einer nachhaltigen Therapie, die von Lebensstil- und chirurgischen Interventionen bis zu einer pharmako-logischen Behandlung mit Inkretin-Mimetika wie etwa Wegovy® reichen kann.3,4
Adipositas ist eine chronische Erkrankung, die mit etwa 200 Komorbiditäten und Komplikationen, wie Typ 2 Diabetes, Herzerkrankungen, obstruktivem Schlafapnoe-Syndrom und bestimmten Krebsarten assoziiert ist.5–9 Sie geht mit einem erhöhten Mortalitätsrisiko einher und ist eine komplexe, multifaktorielle Krankheit, die durch genetische, physiologische, sozioökonomische und psychologische Umweltfaktoren entstehen kann.10–12 Neben den körperlichen Auswirkungen leiden Betroffene somit oft auch unter den psychosozialen Folgen ihres Gewichts. Diskriminierung sowie Stigmatisierung betreffen dabei alle Lebensbereiche und reichen von Beruf bis Privatleben. Doch beides findet sich auch nach wie vor in den klassischen Medien, in Unterhaltungsformaten, im Internet, speziell etwa in den sozialen Medien, in der Werbung und in den Nachrichten bis hin zur Politik und im Gesundheitssektor.2 Dies hat gravierende Folgen für das mentale Wohlbefinden und die Lebensqualität der Betroffenen, denn die Stigmatisierung ist ein wichtiger Faktor für die schlechtere psychische Gesundheit von Menschen mit Adipositas. Eine Metaanalyse, in der 105 Studien mit Daten von knapp 60.000 Teilnehmer:innen zusammengefasst wurden, ergab, dass die von den Betroffenen wahrgenommene Stigmatisierung von Adipositas mit einer schlechteren psychischen Gesundheit einherging (r = - 0,35, p ≤ 0,001).2 Das Ergebnis blieb auch nach Anpassung für Variablen wie das Körpergewicht signifikant. Psychische Erkrankungen wie Depressionen, hängen folglich eher mit der Stigmatisierung von Adipositas als mit der Krankheit an sich zusammen. In diesem Kontext wichtig zu wissen: Menschen mit Adipositas haben ein um 32 % höheres Depressionsrisiko als Normalgewichtige. Tatsächlich, so fand die Metanalyse, geht auch die Internalisierung von Gewichtsvorurteilen (verinnerlichte Stigmatisierung) mit negativen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit einher. Überraschenderweise liegen diese auf einem mit externer Stigmatisierung vergleichbaren Niveau.2
Gemeinsam gegen Stigmatisierung und Vorurteile: Kampagne „Echt jetzt?“
„Es ist essentiell wichtig, dass alle an einem Strang ziehen – die verschiedenen Interessens-gruppen genauso wie gesellschaftliche Entscheidungsträger. Nur so können wir gemeinsam und nachhaltig mit den Schuldzuweisungen und Mythen rund um die persönliche Ver-antwortung für das Körpergewicht aufräumen“, sagt Daniela Rimpf, Patient Relations Managerin bei Novo Nordisk. „Außerdem brauchen wir insgesamt mehr Empathie für Menschen mit Adipositas. Das ist die Grundvoraussetzung für einen Wandel in der öffentlichen Wahrnehmung von Adipositas“, so ihr Plädoyer. Um den gesellschaftlichen Blick auf diese Problematik zu lenken, hat Novo Nordisk die Kampagne „Echt jetzt?“ ins Leben gerufen. Sie richtet sich an die breite Öffentlichkeit, aber auch an Patient:innen, Angehörige sowie Behandler:innen und soll aufrütteln respektive dazu zu ermutigen, eigene Vorurteile im Umgang mit Adipositas zu hinterfragen.
Unterstützung auf allen Ebenen: nachhaltige Adipositastherapie
Neben einem stigmatisierungs- und diskriminierungsfreien Leben haben Menschen mit Adipositas ein Recht auf bestmögliche Unterstützung bei der Gewichtsabnahme. Denn jede nachhaltige Reduktion des Körpergewichts kann positive Effekte auf die physische und psychische Gesundheit haben. So steigt bei einer Zunahme des Body Mass Index (BMI) um 5 kg/m2 oberhalb von 25 kg/m2 die Gesamtmortalität jeweils um 30 %.8 Belegt ist auch, dass eine moderate Gewichtsabnahme im Bereich von 5 bis 15 % des Ausgangsgewichtes diverse klinisch relevante Risikofaktoren verbessert und sich vorteilig auf Komorbiditäten auswirken kann – etwa auf Typ 2 Diabetes, Schlafapnoe und andere Atemwegserkrankungen, nichtalkoholische Fettlebererkrankung, Osteoarthritis oder kardiovaskuläre Erkrankungen.13 Zudem ist ein Gewichtsverlust auch mit einer deutlichen Abnahme depressiver Symptome assoziiert.14 Eine medikamentöse Therapie kann dabei ein wichtiger Baustein eines nachhaltigen Adipositasmanagements sein.3 Der Glucagon-like-Peptide-1 (GLP-1) Rezeptoragonist Semaglutid (Wegovy®) kann Menschen mit Adipositas (≥ 30 kg/m2 Adipositas oder ≥ 27 kg/m2 bis < 30 kg/m2 mit mindestens einer gewichtsbedingten Begleiterkrankung), ergänzend zu einer kalorienreduzierten Ernährung und verstärkter körperlicher Aktivität, dabei helfen, eine klinisch bedeutsame und anhaltende Gewichtsabnahme zu erreichen.
Sprechen Sie Ihre Patient:innen auf Adipositas an. Tipps dazu, wie Sie ein Gespräch zu diesem sensiblen Thema beginnen können, finden Sie auf der Internetseite Rethink Obesity. Weiterhin stehen unter anderem Gesprächstipps zu Gewichtsverlauf und Zielen sowie ein Leitfaden zur Adipositastherapie im Allgemeinen bereit.
Referenzen:
1. Weltadipositastag. Verfügbar unter: www.woday.eu/about; letzter Zugriff: Januar 2024.
2. Westbury S, Oyebode O, van Rens T, et al. Obesity Stigma: Causes, Consequences, and Potential Solutions. Curr Obes Rep. 2023;12(1):10-23.
3. Deutsche Adipositas-Gesellschaft e.V. (DAG). Interdisziplinäre Leitlinie Der Qualität S3 Zur „Prävention Und Therapie Der Adipositas“.; 2014.
4. Fachinformation Wegovy®, Stand April 2023.
5. Yuen M, Earle R, Kadambi N. A systematic review and evaluation of current evidence reveals 195 Obesity-Associated Disorders (OBAD). The Obesity Society. Abstract Book: 92.
6. World Health Organization. Obesity and Overweight Factsheet no. 311. Verfügbar unter: www.who.int/mediacentre/factsheets/fs311/en/. Letzter Zugriff: Dezember 2022.
7. Gami AS, Caples SM, Somers VK. Obesity and obstructive sleep apnea. Endocrinol Metab Clin North Am. 2003;32(4):869-894.
8. Whitlock G, Lewington S, Sherliker P, et al. Body-mass index and cause-specific mortality in 900000 adults: collaborative analyses of 57 prospective studies. Lancet. 2009;373:1083-1096.
9. Eheman C, Henley SJ, Ballard-Barbash R, et al. Annual Report to the Nation on the Status of Cancer, 1975-2008, Featuring Cancers Associated With Excess Weight and Lack of Sufficient Physical Activity. Cancer. 2012;118:2338-2366.
10. Guh DP, Zhang W, Bansback N, et al. The incidence of co-morbidities related to obesity and overweight: A systematic review and meta-analysis. BMC Public Health. 2009;9.
11. Peeters A, Barendregt JJ, Willekens F, et al. Obesity in Adulthood and Its Consequences for Life Expectancy: A Life-Table Analysis. Ann Intern Med. 2003;138:24-32.
12. Wright SM, Aronne LJ. Causes of obesity. Abdom Imaging. 2012;37(5):730-732.
13. Ryan DH, Yockey SR. Weight Loss and Improvement in Comorbidity: Differences at 5%, 10%, 15%, and Over. Curr Obes Rep. 2017;6(2):187-194.
14. Lasikiewicz N, Myrissa K, Hoyland A, et al. Psychological benefits of weight loss following behavioural and/or dietary weight loss interventions. A systematic research review. Appetite. 2014;72:123-137.
15. Caterson ID, Assim |, Alfadda A, et al. Gaps to bridge: Misalignment between perception, reality and actions in obesity. Diabetes Obes Metab. 2019;21:1914-1924.
16. Rede von Alexander Krauß, MdB, CDU, vom 3. Juli 2020. Verfügbar unter: www.bundestag.de/mediathek?videoid=7456146#url=L21lZGlhdGhla292ZXJsYXk/dmlkZW9pZD03NDU2MTQ2&mod=mediathek.
17. Gemeinsamer Bundesausschuss. Neues Gesundheitsangebot bei Adipositas: G-BA schafft Voraussetzungen für DMP.
18. Fachinformation Wegovy®, aktueller Stand.
Weitere Informationen:
Novo Nordisk Pharma GmbH
Nina Trittruf PR & Communications Manager
Telefon: +49 172 8578220 (mobile)
nitf@novonordisk.com
BCW GmbH
Katja Hüttner
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