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Zu heiße Getränke erhöhen das Krebsrisiko

Kalter Kaffee schmeckt scheußlich. Doch brühend heiß sollte er auch nicht genossen werden. Dann nämlich kann das Heißgetränk ein Ösophaguskarzinom begünstigen, wie eine Arbeitsgruppe um Dr. Alex Ogero Okaru vom Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe zeigte.
Lange galten die polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) aus Kaffee, Tee oder aus Mate als mögliche Krebsauslöser. Um zu klären, ob es tatsächlich derartige Kontaminationen aus Herstellung und Umwelt sind, die für das kanzerogene Potenzial der Heißgetränke verantwortlich zu machen sind, werteten Dr. Okaru und Kollegen die Daten aus 54 Studien aus.
Sie ermittelten die PAK-Gehalte von Teeblättern, Kaffeebohnen und Matekraut und schätzten das Krebsrisiko ab, das von den Kohlenwasserstoffen (gemessen als PAK4* und Benzo[a]pyren, BaP) ausgeht. Sie fanden, dass der Kaffeetrinker durchschnittlich 0,004 µg/l an BaP und 0,041 µg/l PAK4 aufnimmt. Zwar seien es mit Matetee schon deutlich mehr der schädlichen Aromaten, nämlich 0,072 µg/l bzw. 0,214 µg/l. Doch man müsste schon tagtäglich drei Liter Kaffee, Tee oder Mate trinken, um sein Krebsrisiko auf diese Weise wesentlich zu erhöhen.
Die Trinktemperatur sollte unter 65 °C liegen
Vielmehr haben die Wissenschaftler die sehr hohen Temperaturen, mit denen die Getränke mitunter geschlürft werden, als krebsauslösend ausgemacht. Hier müsse man auf die Konsumenten einwirken, die Heißgetränke vor dem Trinken zunächst abkühlen zu lassen, und zwar unter die kritische Schwelle von 65 °C. Auch die Hersteller von Kaffeevollautomaten sehen die Autoren in der Pflicht: Sie müssten ihre Maschinen entsprechend konstruieren.
* Summe aus Benzo[a]pyren, Benzo[a]anthracen, Chrysen und Benzo[b]fluoranthen
Quelle: Okaru AO et al. BMC Cancer 2018; 18: 236
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