Zuerst gute Blutdruck-Kontrolle und dann Langzeitmessung

Birgit Maronde, Foto: thinkstock

In der Praxis wiederholt messen und die antihypertensive Therapie anhand der ermittelten RR-Werte optimieren.

Lohnt sich die ambulante 24-Stunden-Blutdruckmessung bei Patienten unter antihypertensiver Therapie? Ja, aber nur dann, wenn die Praxismessungen für eine gute Blutdruckkontrolle sprechen!

Therapierelevante Infos nur bei scheinbar normalen Blutdrücken in der Praxis

Welchen prognostischen Nutzen die 24-Stunden-Blutdruckmessung bei Hypertonikern hat, wurde in einer US-Studie an 617 Afroamerikanern geprüft. Dabei teilte man die Patienten anhand wiederholter Praxismessungen (je dreimal an drei Tagen) in zwei Gruppen ein – eine mit kontrolliertem (< 130 mmHg) und eine mit nicht kontrolliertem Blutdruck (≥ 130 mmHg). Das Ergebnis der Studie: Nur bei Patienten, die laut Praxismessung einen kontrollierten Blutdruck aufwiesen, konnte man einen signifikanten Zugewinn an therapierelevanten Informationen durch die Langzeitmessung erhalten.


Zeigten bereits die Praxismessungen, dass noch Handlungsbedarf bei der Blutdruckeinstellung bestand, brachte die Langzeitmessung dem Arzt keine neuen Erkenntnisse. „Das hat für uns einen ganz praktischen Wert“, meinte Professor Dr. Roland Schmieder von der Medizinischen Klinik 4 am Universitätsklinikum Erlangen. „Die 24-Stunden-Blutdruckmessung zur Therapieoptimierung ist nur dann sinnvoll, wenn wir unsere Pflicht bereits getan haben.“

Entscheidend sind die 
RR-Durchschnittswerte

Beim Blick auf den Auswertungsbogen der Langzeitmessung zählen übrigens allein die Durchschnittswerte des systolischen und diastolischen Drucks insgesamt, tagsüber und nachts. Natürlich schaut man als kardiologisch Interessierter noch auf die minimale und maximale Herzfrequenz, erklärte der Kollege. Alle anderen Angaben hält er jedoch für überflüssig. Sie dienten letztlich nur dazu, den Ausdruck voll zu bekommen. Außerdem erinnerte Prof. Schmieder daran, dass die 24-Stunden-Blutdruckkontrolle nicht die Erfassung von Endorganschäden (z.B. an der Niere) ersetzt.

Quelle: 8. Diabetologie-Update-Seminar

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