Augusta Akademie Bochum „Beratungsbedarf ist riesig“

Autor: Antje Thiel

Nun können auch in Bochum Weiterbildungen der DDG besucht werden. Nun können auch in Bochum Weiterbildungen der DDG besucht werden. © Christian – stock.adobe.com (generiert mit KI)

Mit der Augusta Akademie Bochum erweitert sich der Kreis der durch die Deutsche Diabetes Gesellschaft anerkannten Weiterbildungsstätten auf nunmehr 12 Einrichtungen.

Angesichts der steigenden Zahl von Menschen mit Diabetes gibt es zunehmenden Bedarf an qualifizierter Beratung. Eine gute Möglichkeit für Gesundheitsfachkräfte, Diabetesexpertise und Schulungskompetenz zu erlangen, ist die Weiterbildung zur Diabetesassistent*in oder Diabetesberater*in DDG. Seit Neuestem können die Kurse auch an der Augusta Akademie Bochum absolviert werden. Ärztlicher Leiter der neuen DDG Weiterbildungsstätte ist Dr. Rainer Betzholz. Der Diabetologe und Ernährungsmediziner blickt auf 42 Jahre ärztliche Tätigkeit zurück, davon 31 Jahre in seiner eigenen Diabetologischen Schwerpunktpraxis in Neuss.

Werden gebraucht: Menschen, die beraten und schulen

„Die Wertschätzung dieser Berufsgruppe war mir schon immer ein ganz wichtiges Anliegen“, sagt er. Bereits bevor er 2021 in den Ruhestand wechselte, engagierte sich Dr. Betzholz daher für die Weiterbildung der Diabetesfachberufe und war an den Weiterbildungsstätten in Rheine und Regensburg tätig. Die Initiative für die Einrichtung einer Weiterbildungsstätte im Ruhrgebiet ging vom Berufsverband der diabetologischen Schwerpunktpraxen in Nordrhein (BdSN) und Professor Dr. Juris Meier aus Bochum aus: „Dort wusste man, dass ich meinen Ruhestand plane, und fragte, ob ich die ärztliche Leitung in Bochum übernehmen möchte. Denn schließlich gibt es angesichts der Doppelpandemie aus Diabetes und Adipositas riesigen Beratungsbedarf – und entsprechend steigt der Bedarf an Menschen, die bei Schulung und Beratung unterstützen.“

Diabetesedukation DDG an der Augusta Akademie

Die neuen Kurse für angehende Diabetesassistent*innen und Diabetesberater*innen orientieren sich bereits an der neuen modularen Diabetesedukation der DDG. Aktuell nehmen 25 Anwärter*innen an der Weiterbildung für angehende Diabetesassistent*innen DDG teil, ab 2025 wird das Weiterbildungsprogramm um die Abschlüsse Diabetesberater*in DDG und Diabetesberater*in in der Aufbauqualifikation DDG erweitert.

augusta-akademie.de, ddg.info und ddg-akademie/fuer-gesundheitsfachkraefte

Bei der Augusta Akademie mit ihrem großen Angebot für Mitarbeitende der Gesundheitsberufe fand die DDG eine sehr gute Struktur an einem gut erreichbaren Campus vor. Hier stehen geeignete Schulungsräume zur Verfügung, zudem hält die Akademie die notwendigen Medien und eine moderne Lernplattform für digital unterstützten Unterricht vor. „Wir können auf diese Weise 40 % der Unterrichtseinheiten auch virtuell anbieten“, so Dr. Betzholz. Dies gilt vor allem für die Vermittlung von Basiswissen. Längst nicht alles lasse sich vermitteln: „Insbesondere das Gruppen-Training von Beratungs- und Schulungssituationen lebt von direkter Interaktion. Das muss man in Präsenz vermitteln.“ Bei der Ausarbeitung des Lehrkonzepts hatte Dr. Betzholz die pädagogische Leiterin der Augusta Akademie, Katja Thurm, an seiner Seite.

Unterstützung von vielen Seiten für das Konzept

Fachspezifisch waren die berufsfachlichen Leiterinnen Marie Grothe und Stefanie Ackermann mit von der Partie. Gemeinsam erstellte das Leitungsteam Kurskonzepte und Stundenpläne, nahm Kontakt zu potenziellen Dozent*innen auf und tauschte sich mit den Verantwortlichen bei der DDG aus. „Susa Schmidt-Kubeneck und die Mitarbeiterinnen der DDG Geschäftsstelle haben uns hervorragend unterstützt. Aber auch von den Leiterinnen der bestehenden Weiterbildungsstätten und von Angelika Deml vom Ausschuss QSW haben wir Hilfestellung und viele praktische Hinweise bekommen“, erzählt Diabetologe Dr. Betzholz.

Nach dem erfolgreichen Audit war die Freude riesig über die Anerkennung als neue Weiterbildungsstätte DDG! Der Elan war so groß, dass die ersten Kurse für Diabetesassistent*innen direkt gestartet sind und bereits im kommenden Jahr um die Aufbaumodule für Diabetesberater*innen ergänzt werden.