Diese Vorteile haben Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) in der Praxis 

Gerade heterogene Erkrankungen wie das Reizdarmsyndrom (RDS) stellen Ärztinnen und Ärzte oft vor eine Herausforderung. Es zeigt sich, dass ein individueller multimodaler Therapieansatz zur Behandlung des RDS notwendig ist und eine umfassende Möglichkeit bietet, die Symptome zu lindern, die Lebensqualität zu verbessern und Betroffenen ein besseres Verständnis ihrer Erkrankung zu geben.1 Hier können digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA), oft umgangssprachlich als „Apps auf Rezept“ bezeichnet, helfen. Seit Oktober 2020 können DiGA per Rezept verordnet werden.Sie sind moderne Werkzeuge und im Gegensatz zu Gesundheitsapps CE-zertifizierte Medizinprodukte, die strengen Qualitätskontrollen unterliegen.2,3 DiGA wurden für Patientinnen und Patienten entwickelt, doch auch für Ärztinnen und Ärzte, die ihre Arbeit effizienter und patient*innenorientierter gestalten möchten, bieten sie zahlreiche Vorteile.4 

Die wichtigsten Vorteile von DiGA aus medizinischer Sicht

1. Therapieeffizienz verbessern ohne vermehrten Praxisaufwand

Mit DiGA können Sie die Behandlung ihrer Patientinnen und Patienten besser personalisieren. Mithilfe der durch DiGA gesammelten Daten können Behandelnde fundierte individualisierte Therapie-Entscheidungen treffen- angepasst an die individuellen Bedürfnisse ihrer Patientinnen und Patienten.2 Bei Cara Care für Reizdarm werden anhand eines Fragebogens mit einem entsprechenden Algorithmus die einzelnen Module für die Patient*innen individuell freigeschaltet.5 DiGA können Patientinnen und Patienten dabei unterstützen, Symptome, auslösende Faktoren und Verhaltensweisen zu dokumentieren oder den Verlauf einer Therapie festzuhalten und diese Informationen zum Termin mitzubringen.5,6 

2. Patientenautonomie fördern

DiGA stärken die Eigenverantwortung und Gesundheitskompetenz der Patientinnen und Patienten, indem sie diese durch umfangreiche Wissensvermittlung zu ihrer Erkrankung, die eigenständige Symptomerfassung und verhaltenstherapeutischer Ansätze in den Behandlungsprozess einbeziehen. Informierte und aktive Patientinnen und Patienten haben weniger Fragen zu grundlegenden Themen, so dass Ärztinnen und Ärzte mehr Zeit für komplexere Fragestellungen haben. Darüber hinaus kann eine höhere Therapietreue durch den Einsatz von DiGA die Behandlungsergebnisse verbessern.7

3. Kommunikation effizienter gestalten

Viele digitale Anwendungen bieten Schnittstellen zur Kommunikation mit anderen Systemen wie der elektronischen Patientenakte (ePA). Dies erleichtert den Informationsfluss zwischen Ärztinnen und Ärzten, Therapeutinnen und Therapeuten und anderen Fachkräften und verringert die Gefahr von Informationsverlusten.3

4. Evidenzbasierte Medizin und Forschung

Die mit DiGA erhobenen anonymisierten Daten können für wissenschaftliche Auswertungen genutzt werden. Durch diese Real-World Daten können neue Erkenntnisse über Krankheitsverläufe und Behandlungserfolge gewonnen werden, die Behandelnden helfen, ihre Entscheidungen evidenzbasiert zu treffen.8

Auch die DiGA selbst müssen ihren positiven Versorgungseffekt mit Hilfe von vergleichenden Studien nachweisen. Detaillierte Angaben zur Evidenzlage sind im DiGA-Verzeichnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte hinterlegt.2

5. Budgetneutral und ohne Zuzahlung

DiGA gliedern sich wie Hilfsmittel in die Versorgung ein und können für Ihre Praxis budgetneutral verordnet werden. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten vollständig und Ihre Patientinnen und Patienten können das verordnete Rezept ohne Zuzahlung einlösen. Nach Ablauf der DiGA ist eine erneute Verordnung problemlos möglich.2

Die Vorteile von DiGA auf den Punkt gebracht

Digitale Gesundheitsanwendungen wie Cara Care sind keine technischen Spielereien – sie sind wertvolle und evidenzbasierte Werkzeuge, die Ärztinnen und Ärzten helfen können, die Versorgungsqualität zu steigern, Arbeitsprozesse zu optimieren und ihre Patientinnen und Patienten umfangreicher zu betreuen.2 Durch die Integration von DiGA in den Praxisalltag können Ärztinnen und Ärzte nicht nur den Behandlungserfolg verbessern, sondern auch selbst von einer zeiteffizienteren Therapiemaßnahme profitieren.2,4,9

Literatur:
1.    Layer P et al. Z Gastroenterol 2021;59:1323–415.4.
2.    Digital versorgt: Das Informationsportal für digitale Gesundheit https://digitalversorgt.info/fuer-aerzte/. (abgerufen am: 21.01.2025)
3.    Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) https://www.bfarm.de/DE/Medizinprodukte/Aufgaben/DiGA-und-DiPA/DiGA/Wissenswertes/_node.html (abgerufen am: 21.01.2025)
4.    Wangler J and Jansky M. Prävention und Gesundheitsförderung 2023;4:1-9.
5.    Cara Care: cara.care/de/doctors/ (abgerufen am: 21.01.2025)
6.    Gesund.bund: Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA): Apps auf Rezept. Unter: https://gesund.bund.de/digitale-gesundheitsanwendungen-diga (abgerufen am 21.01.2025).
7.    Wangler J und Jansky M Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 2022;65:1334-1343
8.    Schlieter H et al. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz. 2024 Jan;67(1):107-114.
9.    Brenner DM et al. Clin Gastroenterol Hepatol. 2024;22:222–34.