E-Zigaretten Aerosol enthält Tausende unbekannte Substanzen
Die Hersteller elektronischer Zigaretten nutzen deren vermeintlich weniger gesundheitsschädigende Wirkung gerne als Verkaufsargument. Eine Studie der Johns Hopkins University in Baltimore lässt an dieser Aussage allerdings Zweifel aufkommen. Mithilfe einer bei E-Zigaretten noch nie eingesetzten Analysetechnik wiesen die Forscher in vier bekannten Produkten fast zweitausend Chemikalien nach. Nur wenige davon werden auf den Produkten deklariert, die überwiegende Mehrheit ließ sich bisher nicht einmal identifizieren.
In den untersuchten Liquids (Tabak-Flavour) fanden die Forscher u.a. kohlenwasserstoffartige Verbindungen, die in der Regel aus Verbrennungsprozessen resultieren. Laut Herstellerangaben arbeiten Vaporisatoren aber eigentlich unterhalb solcher Temperaturen – ein Aspekt, der sie gesünder als Zigaretten machen soll. In diesen stuft man die durch Verbrennung entstandenen kondensierten Kohlenwasserstoffe als giftig ein. Weitere sechs der identifizierten Substanzen gelten ebenfalls als potenziell schädlich. Es handelte sich um drei Industriechemikalien, ein Pestizid und zwei Geschmacksstoffe, die unter anderem mit Atemwegsirritationen in Verbindung gebracht werden.
Marketingkonzept in der Kritik
Insbesondere im Hinblick auf die vielen vapenden Jugendlichen sei dieser Fund bedenklich. Die Forscher kritisieren vor allem das aktuelle Marketingkonzept der Vaporisatoren: Man könne bisher nicht mit Sicherheit sagen, ob diese wirklich gesünder als normale Zigaretten sind.
Quelle: Pressemitteilung – Johns Hopkins University