COPD Aktiv mit App

Autor: Annette Kanis

Die App beinhaltet ein Bewegungsprogramm, Atemübungen sowie Informationen über COPD. Die App beinhaltet ein Bewegungsprogramm, Atemübungen sowie Informationen über COPD. © Syda-Productions – stock.adobe.com

Im Rahmen der pulmonalen Rehabilitation können COPD-Patienten die Übungen meist noch bewältigen, die Leistungsfähigkeit und Lebensqualität verbessern sollen. Zurück im Alltag schwinden Eifer und Sportsgeist aber schnell. Eine spezielle Smartphone-App kann gute Dienste leisten, um die Lungenkranken über den Klinikaufenthalt hinaus bei der Stange zu halten.

Dr. ­Marc ­Spielmanns von den ­Zürcher ­RehaZentren ­Klinik Wald und Kollegen konnten in einer randomisierten kontrollierten Studie zeigen, dass Menschen mit COPD nach Abschluss einer pulmonalen Reha mithilfe der App „Kaia COPD“ körperlich aktiver und zufriedener bleiben. Die App beinhaltet ein Bewegungsprogramm, Atemübungen sowie Informationen über die Erkrankung.

App-Intervention mit vier Trainingseinheiten pro Woche

Die 67 Studienteilnehmer hatten zuvor eine stationäre Reha durchlaufen. Eine Hälfte von ihnen sollte an mindestens vier Tagen der Woche über sechs Monate hinweg die durch die App angeleiteten Trainingseinheiten à 15–20 min absolvieren. Die in Videos erklärten Übungen setzen den Fokus auf die großen Muskelgruppen des Ober- und Unterkörpers und werden ohne Geräte durchgeführt. Je nach Feedback des Nutzers steigert sich die Trainingsintensität. Zudem erfasst die App die tägliche Schrittzahl. Ergänzt wird das Programm durch Atem- und Entspannungsübungen. Und wenn es an Motivation fehlt, erhalten die Nutzer mahnende Push-­Nachrichten.

Die Auswertungen nach drei und sechs Monaten zeigten, dass die Interventionsgruppe körperlich aktiver war. Nahm die Anzahl der Schritte in der Kontrollgruppe ab, steigerten die App-Nutzer ihre Schrittzahl teils bis zur 10.000er-Marke. Bei der funktionellen Belastungsfähigkeit, die mittels Sit-to-Stand-Test ermittelt wurde, schnitt die App-Gruppe ebenfalls besser ab, allerdings nicht signifikant. Auch mit Blick auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität, Medikamenteneinnahme sowie Symptomreduktion schnitten die App-Nutzer besser ab.

Quelle: Spielmanns M et al. Thorax 2022; DOI: 10.1136/thoraxjnl-2021-218338