Akupunktur: Klimakterische Beschwerden bessern sich deutlich
Etwa 80 % der Frauen in den Wechseljahren leiden an Hitzewallungen und nächtlichen Schweißausbrüchen, den beiden häufigsten vasomotorischen Symptomen. Je nach Ausprägung schränken diese Beschwerden die Lebensqualität teils deutlich ein. Eine Hormontherapie muss alleine schon wegen der Dauer des Klimakteriums – im Median sind das mehr als sieben Jahre – einer gründlichen Nutzen-Risiko-Bewertung unterzogen werden. Da verwundert es nicht, dass viele Patientinnen zu pflanzlichen oder nicht-pharmakologischen Mitteln greifen.
Nutzen beruht eher auf unspezifischen Effekten
Das Team um Dr. Deanna Befus von der Wake Forest School of Medicine aus Winston-Salem schaute sich daher die Datenlage zur Akupunktur an und führte eine Metaanalyse durch. In verschiedenen medizinischen Datenbanken stießen sie auf drei systematische Reviews und vier neue randomisierte kontrollierte Studien mit peri- oder postmenopausalen Frauen, die ihre Einschlusskriterien erfüllten.
Die Metaanalyse ergab, dass die Frauen, die sich regelmäßig aufgrund ihrer vasomotorischen Beschwerden nadeln ließen, einen deutlichen Benefit gegenüber denjenigen ohne Akupunktur hatten. Frequenz und Intensität der Symptome gingen durch die alternative Therapie signifikant stärker zurück und die Lebensqualität nahm zu. Die Autoren halten die Akupunktur daher für eine geeignete Behandlungsoption bei klimakterischen Beschwerden – ob als Begleittherapie oder allein. Zumal keine gravierenden Nebenwirkungen zu erwarten seien.
Eine Einschränkung fanden die Forscher allerdings beim „Wie“ der alternativen Methode. Denn in Studien, die die Akupunktur einer Scheinnadelung gegenüberstellten, hatten sich nur kleine bzw. nicht signifikante Unterschiede ergeben. Dies spreche dafür, dass der Nutzen teilweise oder möglicherweise sogar vollständig auf unspezifischen Effekten beruht.
Quelle: Befus D et al. The Journal of Alternative and Complementary Medicine 2018; 24: 314-323