Husten bei COVID-19 Akustische Eigenschaften lassen potenziell Rückschlüsse auf die Prognose zu
Ein trockener Husten tritt in der ersten Phase von COVID bei circa 70 % aller Patienten auf. Wissenschaftler untersuchten daher, ob durch eine Analyse der Hustengeräusche eines COVID-Patienten dessen Prognose abgeschätzt werden kann. In einer Querschnittsstudie wurden die Hustengeräusche von 70 Patienten innerhalb von 24 Stunden nach der stationären Aufnahme im Zeitraum von April 2020 bis Mai 2021 per Smartphone aufgenommen.
Über eine Hustenanalyse per KI Ressourcen sparen
Es folgte eine komplexe technische und statistische Auswertung der Frequenz der Hustengeräusche. In deren Rahmen ließen sich fünf Parameter identifizieren, die jeweils bei einer unterschiedlichen Schwere der Erkrankung variierten. Dazu gehörten beispielsweise die Frequenzvariabilität und die Spitzenfrequenzen der Hustengeräusche. So war es möglich, die Patienten drei Gruppen zuzuordnen: jene mit mildem, moderatem oder hohem Risiko für einen schweren Verlauf mit Pneumonie.
Eine KI-basierte Hustenanalyse könnte insbesondere in geografischen Regionen mit limitierten medizinischen Ressourcen zu einer einfachen und kostengünstigen Stratifizierungsmethode werden, um auf die Prognose von Coronapatienten zu schließen. Damit wäre es möglich, Patienten mit einem hohen Risiko herauszufiltern. Allerdings müsse die Methode an einer größeren Stichprobe weiter untersucht werden, die bisherige Aussagekraft reiche derzeit noch nicht aus, heißt es im Fazit der Studie.
Quelle: Davidson C et al. ERJ Open Res 2023; DOI: 10.1183/23120541.00247-2022