Während sich die Forschung aktuell am Darmmikrobiom austobt, gerät eines oft aus dem Blick: Auch in der Mundhöhle tummelt sich eine komplexe Lebensgemeinschaft von Bakterien. Mehrheitlich handelt es sich dabei um Keime, die beispielsweise Nahrungsbestandteile metabolisieren und so die Gesundheit fördern. Forscher um den Physiologen Professor Dr. Raul Bescós von der Universität Plymouth fanden nun heraus, dass sich das orale Mikrobiom auch positiv auf die sportliche Leistungsfähigkeit auswirkt.

Demnach ziehen Sportler mit einer gesunden Mundflora den größten kardiovaskulären Nutzen. Antibakterielle Mundspülungen, insbesondere solche mit dem Wirkstoff Chlorhexidin, sollten nach Ansicht der Autoren zurückhaltend und nur nach ärztlicher Verordnung angewendet werden. Denn diese können die Komposition und das Gleichgewicht der Mundhöhlenbakterien empfindlich stören.

Wer seiner Mundflora also etwas Gutes tun und gleichzeitig seine körperliche Leistungsfähigkeit inklusive Herz-Kreislauf-Gesundheit verbessern möchte, sollte ballaststoffreiche Nahrungsmittel wie Obst, Gemüse und Nüsse zu sich nehmen, so die abschließende Empfehlung der Wissenschaftler. Auch über langes Kauen freuen sich die kleinen Mundhöhlenbewohner.

Quelle: Bescos R et al. PharmaNutrition 2020; 14: 100230; DOI: 10.1016/j.phanu.2020.100230