Ozon Auch langfristig geht das Gas auf die Lungenfunktion
Nicht nur eine kurzfristige Belastung mit Ozon beeinträchtigt die Lunge. Auch die lang dauernde Exposition schadet der respiratorischen Funktion. Das ergab eine aktuelle Studie. Die Wissenschaftler maßen bei mehr als 3.000 Teilnehmern aus acht Ländern über 20 Jahre die forcierte Einsekundenkapazität (FEV1) sowie die forcierte Vitalkapazität (FVC) im Alter von 35, 45 und 55 Jahren. Als Ozonkonzentration legten sie den Durchschnitt der täglichen Maxima von den 8-Stunden-Mittelwerten von den Wohnorten der Probanden fest. Dabei korrigierten sie auf die sonstige Luftverschmutzung (Feinstaub, Stickstoffmonoxid) und Umgebungsgrün.
Es fand sich eine durchschnittliche Ozonkonzentration in der Umgebungsluft von etwa 65 µg/m3. Ein höherer Ozonwert – Anstieg um ein Quartil (7 µg/m3) – führte über die gesamte Studiendauer zu einer Verringerung der FEV1 um 2,08 ml/Jahr, für die FVC waren es 2,86 ml/Jahr weniger. Der Zusammenhang war auch nach Adjustierung auf Feinstaub, Stickstoffmonoxid und Grünflächen robust.
Ältere und Nordeuropäer reagieren empfindlicher
Er blieb ebenso bestehen, wenn man weitere Faktoren wie Temperatur oder die spirometrischen Ausgangswerte berücksichtigte. Die in der Studie gefundenen Assoziationen waren ausgeprägter bei Nordeuropäern und Teilnehmern, die zu Beginn älter als 35 Jahre waren.
Quelle: Zhao T et al. Lancet Reg Health Eur 2023; 344:100729 DOI: 10.1016/j.lanepe.2023.100729