Diagnostik Bei CSU reichen einige Parameter
Diesen Patienten müsse man erklären, dass es sich um eine Erkrankung handelt, bei der Mastzellen durch das eigene Immunsystem degradiert werden. Die CSU kommt in zwei Varianten vor: die häufigere autoallergische und die eher seltene autoimmune CSU. Auch Mischformen sind relativ häufig.
Bei der autoallergischen Form richten sich IgE- oder IgG-Antikörper gegen körpereigene Antigene sowie z.B. gegen die thyreoidale Peroxidase (TPO). Man weiß von mehr als 200 Antigenen, laufend kommen neue hinzu – wie kürzlich Transglutaminase 2. Häufig ist auch das Gesamt-IgE erhöht und es liegen allergische Komorbiditäten vor. Die autoimmune Form charakterisieren Autoantikörper, eine gleichzeitige Eosinopenie und Basopenie sowie erniedrigtes Gesamt-IgE. Beide Varianten laufen darauf hinaus, dass Mastzellen degranulieren und Quaddeln und/oder Angioödeme entstehen. Verschiedene Trigger können verstärkend wirken, z.B. NSAR (Ibuprofen, Diclofenac, ASS, Paracetamol), virale Infekte oder Stress.
Differenzierung ist für die Prognose wichtig
Für die Unterscheidung zwischen autoallergisch und autoimmun genügen i.d.R. eine sorgfältige Anamnese und wenige Laborparameter. Dazu gehören BSG und/oder CRP, Differenzialblutbild, IgE und IgG-Anti-TPO. Die Differenzierung ist wichtig hinsichtlich Therapie und Prognose. Während die autoallergische CSU gut auf Omalizumab anspricht und eine günstige Prognose hat, geht die autoimmune häufiger mit einer hohen Krankheitsaktivität einher und ist schwieriger zu behandeln.
Essenziell beim Management der Patienten ist die kontinuierliche Überwachung der Krankheitsaktivität, so Prof. Maurer. Dazu stehen validierte Instrumente wie der Urtikaria-Kontrolltest zur Verfügung, der auch in der CSU-App CRUSE enthalten ist. Nur so lasse sich überprüfen, ob das heutzutage angestrebte Therapieziel der völligen Beschwerdefreiheit erreicht wird – bis es vielleicht irgendwann zur Spontanremission kommt.
Quelle: 14. Allergologie-Update-Seminar