Verlauf Bei Fettleber aufs Ferritin schauen

Autor: Dr. Elke Ruchalla

 Bei der Basisuntersuchung, die bei 1.474 Patienten stattfand, wies fast ein Drittel eine erhöhte Ferritinkonzentration auf. Bei der Basisuntersuchung, die bei 1.474 Patienten stattfand, wies fast ein Drittel eine erhöhte Ferritinkonzentration auf. © airborne77 - stock.adobe.com

Das Serumferritin kann bei Fettleberpatienten als Prognosemarker dienen. Hohe Werte sind mit einem erhöhten Risiko für Leberkomplikationen und höherer Sterblichkeit verbunden.

Für Patienten mit MASLD (metabolic dysfunction-associated steatotic liver disease; früher: nicht-alkoholische Fettleber) lohnt sich die Kontrolle der Ferritinkonzentration im Serum.  Zu diesem Schluss kommen Dr. ­Angelo Armandi­ von der Universität Turin und seine Kollegen.

Die Wissenschaftler hatten in ihre Längsschnittstudie Patienten, bei denen per Biopsie eine MASLD gesichert worden war, eingeschlossen. Bei der Basisuntersuchung, die bei 1.474 Patienten stattfand, wies fast ein Drittel eine erhöhte Ferritinkonzentration auf. Ältere, Männer und Typ-2-Diabetiker waren dabei überproportional häufig vertreten.

1.342 Leberkranke konnten die Forscher langfristig überwachen über einen Zeitraum von im Schnitt acht Jahren. Dabei entwickelten 7,7 % ein „Leberereignis“ wie Aszites, hepatische Enzephalopathie und blutende Ösophagusvarizen. 1,9 % erkrankten an einem Leberzellkarzinom, 8,3 % an einem extrahepatischen Malignom und gut jeder Zehnte erlitt eine kardiovaskuläre Komplikation. 70 Patienten (5,2 %) starben.

Während dieser Zeit zeigte sich, dass ein erhöhtes Serumferritin mit einem um 50 % erhöhten Risiko für Leberkomplikationen und einer um 29 % erhöhten Gesamtsterblichkeit verbunden war. 

Dabei fand sich quasi eine Dosis-Wirkungs-Beziehung: einem schrittweisen Anstieg des Ferritins folgte parallel eine Risikoerhöhung. Berücksichtigte man bei bekannten Leber-Scores (NFS, FIB-4), die die Wahrscheinlichkeit einer fortschreitenden Leberfibrose bzw. -zirrhose einschätzen, zusätzlich die Ferritinkonzentration, erhöhte sich die Aussagekraft dieser Prognosemodelle im Hinblick auf Leberkomplikationen und Letalität.

Quelle: Armandi A et al. Gut 2024; DOI: 10.1136/gutjnl-2023-330815