Vorhofflimmern Bei Schonung stirbt’s sich schneller
Die Forscher hatten 2.324 Patienten der UK Biobank, die unter Vorhofflimmern litten, für sieben Tage ein Akzelerometer tragen lassen, aus dem sie dann die körperliche Aktivität pro Woche errechneten. Im Mittel lag die bei knapp 106 Minuten.
Über eine Nachbeobachtungszeit von knapp sieben Jahren starben 181 Patienten dieser Gruppe (Gesamtsterblichkeit), 62 kamen durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu Tode, 225 erlitten eine erstmalige Herzinsuffizienz und 91 einen ersten Schlaganfall. Diese Outcomes setzten die Wissenschaftler dann zum Ausmaß der körperlichen Anstrengung in Beziehung. Nach statistischem Ausgleich für Störfaktoren und bezogen auf 0 Minuten Anstrengung als Referenz zeigte sich, dass eine körperliche Belastung gemäß den Leitlinien das allgemeine Sterberisiko relativ um 30 % senkte (Hazard Ratio, HR, 0,70). Ähnliches galt für die Herzinsuffizienz (Risikoreduktion um 33 %; HR 0,67). Selbst eine (zu geringe) Durchschnittsaktivität von 106 Minuten pro Woche ließ das Herzinsuffizienzrisiko sinken.
Die Ergebnisse lassen sich anhand einer „Dosis“-Wirkungs-Kurve aufzeigen: Die Gesamtsterblichkeit sank etwa linear mit zunehmender sportlicher Aktivität (ab 108 Minuten pro Woche). Subgruppenanalysen, etwa nach Alter, Geschlecht und Begleiterkrankungen, fielen weitgehend ähnlich aus wie die Gesamtauswertung, mit einer Ausnahme: Patienten unter 65 Jahren, die sich an die empfohlenen Trainingszeiten hielten, profitierten bei der Gesamtsterblichkeit deutlich stärker als ältere Teilnehmer (HR 0,27 vs. 0,85).
Quelle: Ahn HJ et al. Br Sports Med 2024; DOI: 10.1136/bjsports-2023-106862