Long COVID Betreutes Online-Programm lindert Depression und Fatigue
Ein digitales Reha-Programm kann die Gesundheit von Long-COVID-Patienten verbessern. Das zeigt eine Arbeit von Prof. Dr. Gordon McGregor von der Coventry University und Kollegen. Eingeschlossen waren 585 Patienten aus England und Wales, die wegen COVID-19 im Krankenhaus behandelt worden waren und drei oder mehr Monate später noch an körperlichen bzw. psychischen Symptomen litten.
Die Forscher ordneten die Teilnehmer randomisiert einer Rehabilitations- und einer Kontrollgruppe zu (298 vs. 287 Patienten). Die Kontrollen erhielten eine Standardtherapie mit einmaliger 30-minütiger Online-Beratung. Patienten im Interventionsarm nahmen an einem achtwöchigen digitalen Rehaprogramm teil. Dieses umfasste eine einstündige Beratung, sechs Gruppensitzungen von je einer Stunde zur psychologischen Unterstützung sowie wöchentliche live Online-Sportkurse. Mittels Umfrage erfassten die Autoren die gesundheitsbezogene Lebensqualität vor Therapiebeginn sowie drei, sechs und zwölf Monate danach und ermittelten die durchschnittlichen PROPr*-Scores für beide Gruppen. Die PROPr-Skala reicht von 0 (todesähnlicher Gesundheitszustand) bis 1 (vollständig gesund). Der Score wird aus sieben Subscores berechnet.
Der Gesundheitszustand verbesserte sich zwar in beiden Gruppen, doch zum Follow-up nach drei Monaten unterschieden sich die PROPr-Scores nach umfangreichem Rehaprogramm und Standardbehandlung signifikant (0,27 vs. 0,23). Das lag v.a. an den in der Interventionsgruppe besseren Subscores für Depression, Fatigue und Schmerzinterferenz (Beeinträchtigung im Alltag aufgrund von Schmerzen). Auch nach zwölf Monaten hielt der positive Effekt an (0,29 vs. 0,25).
* patient reported outcomes measurement preference
Quelle: McGregor G et al. BMJ 2024; 384: e076506; DOI: 10.1136/bmj-2023-076506