Pflanzlicher Leistungsverstärker Bockshornklee mit anabolen und androgenen Effekten

Autor: Dr. Elke Ruchalla

Präparate aus Bockshornklee scheinen positive Auswirkungen auf die Muskelausdauer zu haben. Präparate aus Bockshornklee scheinen positive Auswirkungen auf die Muskelausdauer zu haben. © Swapan – stock.adobe.com

Womöglich ist etwas dran, an den Heilsversprechen rund um den Bockshornklee: Auswertungen der vorliegenden Daten zeigen, dass die Pflanzenpräparate tatsächlich Muskelkraft sowie -ausdauer verbessern können und offensichtlich androgene sowie anabole Effekte haben.

Womöglich ist etwas dran an den Heilsversprechen rund um den Bockshornklee: Darauf zumindest weisen Auswertungen der bisherigen Daten zu dem Thema hin.

Bockshornklee, das neue Wundermittel, das für einen gesunden Körper vom Kopf bis zu den Füßen sorgt? Trotz der wenig seriös wirkenden Anpreisungen könnte sich die Pflanze tatsächlich positiv auf Muskelkraft und -erholung nach körperlicher Aktivität auswirken, wie Dr. Waleed Albaker von der Imam-Abdulrahman-Bin-Faisal-Universität im saudi-arabischen Alkhobar berichtet.

Der Wissenschaftler hatte nach randomisierten kontrollierten Studien gesucht, die den Effekt von Bockshornkleepräparaten auf das Leistungsvermögen der Muskulatur und ihre Regenerationsfähigkeit nach dem Training untersucht hatten. Er fand insgesamt sechs Studien mit mehr als 250 Sportlern. Dabei waren unterschiedliche Zubereitungen und Dosierungen des Bockshornklees (Trigonella foenum-graecum) verwendet worden: Samen und deren Extrakte, Glykoside aus den Samen, lösliche Fasern sowie Bockshornklee in Kombination mit Kreatin.

Mehr fettfreie Körpermasse, weniger Fett

Die Ergebnisse von vier Studien sprechen für einen Vorteil durch die Samen bzw. von deren Extrakten auf die Muskelausdauer beim Krafttraining. Zudem nahm der Anteil an fettfreier Körpermasse zu, der Anteil an Fett ging zurück. Die Glykoside aus den Bockshornkleesamen zeigten anabole und androgene Effekte. Bezüglich der Glykogensynthese in den Muskeln während der Regenerationsphase kamen zwei kleinere Studien mit sechs bzw. acht Teilnehmern zu widersprüchlichen Ergebnissen: Die eine fand positive Effekte, die andere nicht. In keiner der ausgewerteten Arbeiten wurde über Nebenwirkungen berichtet.
Dr. Eduard Isenmann vom Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin, Deutsche Sporthochschule Köln, und Kollegen kamen in einer Metaanalyse von sieben Studien (378 Männer, 71 Frauen) zu ganz ähnlichen Ergebnissen, teilweise aber mit geringeren Effekten.

Quellen:
1. Albaker WI. J Pers Med 2023; 13: 427; DOI: 10.3390/jpm13030427
2. Isenmann E et al. Int J Sport Med 2023; 44: 692-703; DOI: 10.1055/a-2048-5925