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Chronische Sinusitis Chronische Entzündung begünstigt Asthma bronchiale

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Dass chronische Sinusitis und Asthma häufig gemeinsam auftreten, ist schon länger bekannt. (Agenturfoto) Dass chronische Sinusitis und Asthma häufig gemeinsam auftreten, ist schon länger bekannt. (Agenturfoto) © Graphicroyalty - stock.adobe.com
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Eine anhaltende Sinusitis kann offenbar auch die unteren Atemwege in Mitleidenschaft ziehen. Zumindest stellt sie einer neuen Auswertung zufolge einen eigenständigen Risikofaktor für die Entwicklung von Asthma dar.

Dass chronische Sinusitis und Asthma häufig gemeinsam auftreten, ist schon länger bekannt. Unklar war bisher, ob die anhaltende Nebenhöhlenentzündung auch ein Risikofaktor für die Erstmanifestation der Lungenerkrankung ist. Forscher um Prof. Dr. Brian Schwartz von der Johns Hopkins University untersuchten dies anhand elektronischer Krankenakten.

Der Nachweis der chronischen Sinusitis (CRS) erfolgte entweder per CT-Bericht (mit mindestens „leichten“ festgestellten Krankheitszeichen) oder über zwei CRS-Diagnosen an unterschiedlichen Tagen. Primärer Outcome war ein im ersten Jahr nach der CRS-Diagnose neu festgestelltes Asthma bronchiale.

Kaum Asthmafälle nach Nebenhöhlen-OP

In den Jahren 2008 bis 2019 erhielten rund 35.000 Erwachsene erstmals eine Asthmadiagnose. Ihre Daten wurden mit denen von mehr als 890.000 Personen ohne die Erkrankung verglichen. Unabhängig von der Methode war ein CRS-Nachweis signifikant mit der Lungenerkrankung assoziiert: Für die CT-gestützte Diagnose betrug die Hazard Ratio 2,21 für ein im Folgejahr auftretendes Asthma, bei der Kombinationsdiagnose 1,48. Bei Patienten mit Nebenhöhlenoperation in der Anamnese trat Asthma nur selten auf, allerdings war dies nur eine kleine Gruppe. Die Autoren hoffen nun, dass ihre Ergebnisse dazu beitragen können, die Prävention des Lungenleidens zu verbessern.

Quelle: Schwartz BS et al. Allergy 2023; DOI: 101111/all.15771