Chronische Rhinosinusitis: Auf Tabak verzichten
Patienten mit chronischer Rhinosinusitis, die rauchen, sollten Sie dringend raten, damit aufzuhören. Denn der Nikotinabusus verstärkt die Symptome und trübt nachhaltig die Lebensqualität – auch wenn der Betroffene keine Nasenpolypen hat. Besonders wichtig ist die Empfehlung zur Tabakkarenz für Patienten mit unzureichender Symptomkontrolle trotz optimaler Therapie, schreiben Dr. Kristian Hutson von der James Paget Universitätsklinik in Gorleston und Kollegen.
Grundlage dieser Einschätzung ist eine prospektive Fall-Kontroll-Studie mit 1450 ambulanten HNO-Patienten, die per Fragebogen Auskunft über Symptomatik, Lebensqualität und Rauchgewohnheiten gaben. 38 % der Teilnehmer litten an einer chronischen Rhinosinusitis ohne Nasenpolypen und 47 % hatten die gleiche Erkrankung mit Polypen oder einer allergischen fungalen Rhinosinusitis.
Im SNOT-22-Score, der Symptomschwere bzw. krankheitsbezogene Lebensqualität erfasst, erzielten die aktiven Raucher in beiden Sinusitisgruppen im Vergleich zu den 219 Kontrollen ein schlechteres Ergebnis. Die ermittelte Differenz von zehn Punkten sei auch klinisch relevant, wie die Studienautoren betonen. Einen Grund, Patienten, die nicht vom Nikotin loskommen, eine Operation vorzuenthalten, gebe es jedoch nicht, da Revisionseingriffe in der rauchenden Kohorte nicht häufiger nötig waren.
Quelle: Hutson K et al. JAMA Otolaryngol Head Neck Surg 2020; DOI:10.1001/jamaoto.2020.4354