Dämpfer für Omega 3 durch Cochrane-Review
Omega-3-Fettsäuren beugen kardiovaskulären Ereignissen und der kardiovaskulären Sterblichkeit nur wenig vor. Die Evidenz für Effekte in der Primär- und Sekundärprävention bleibt in den meisten Fällen niedrig bis maximal moderat. So lautet das Fazit eines Cochrane-Reviews. Dr. Asmaa S. Abdelhamid von der Universität von East Anglia in Norwich und Kollegen hatten 86 randomisiert-kontrollierte Studien gefunden, die den Effekt von Fischöl auf kardiovaskuläre Endpunkte untersucht hatten. Nur bei 28 Studien war von einer geringen Fehleranfälligkeit auszugehen.
Die Autoren fanden keinen oder nur einen geringen Effekt von fischölbasierten Omega-3-Supplementen auf die Gesamtmortalität (Relatives Risiko, RR 0,97). Auch hinsichtlich kardiovaskulärer Mortalität (RR 0,92), kardiovaskulärer Ereignisse (RR 0,96), Schlaganfall (RR 1,02) oder Arrhythmien (RR 0,99) ergab sich kein echter Vorteil.
Bei gesteigerter Omega-3-Aufnahme ergab sich immerhin für KHK-Patienten eine leichte Reduktion der Mortalität. Allerdings müssten 334 Patienten ein Supplement einnehmen, damit sich dadurch ein Todesfall verhindern ließe und 167, damit ein koronares Ereignis weniger eintritt.
Zu ähnlichen Resultaten führte die Einnahme von pflanzlichem Omega 3 (Alpha-Linolensäure). Ein Signal für einen protektiven Effekt gab es für kardiovaskuläre Ereignisse und Arrhythmien. Die Anzahl an notwendigen Behandlungen belief sich auf 500 bzw. 91 Personen, um je ein Ereignis zu verhindern. Der Effekt hinsichtlich der Reduktion des Schlaganfallrisikos blieb unklar.
Quelle: Abdelhamid AS et al. Cochrane Database Syst Rev 2020; 3: CD003177; DOI: 10.1002/14651858.CD003177.pub5