Wenn überhaupt Toilettenpapier, dann sollte es weich und mehrlagig, ohne Farb- und Duftstoffe und wegen Druckerfarbstoffresten auch nicht recycelt sein, erläuterte Katharina Wiechmann vom Proktologischen Zentrum in Berlin anlässlich des Kongresses Viszeralmedizin 2023. Sonst drohen Hautreizungen und Allergien. Das gilt erst recht für feuchtes Klopapier und andere Produkte mit Duft- und chemischen Zusatzstoffen.

Die schonendste Form der Analreinigung ist die mit klarem Wasser, stellte Wiechmann klar. In vielen asiatischen Ländern kennen es die Menschen gar nicht anders. In arabischen Ländern gibt es die Gesäßbrause und in Südeuropa trifft man häufig Bidets an. Doch die Extraschüssel ist hierzulande noch wenig vertreten. Inzwischen bieten Baumärkte und Sanitärfachhandel als Alternativen Poduschen-Einbauten für die Toilettenschüssel sowie Handbrausen an.

Auch für den kleinen Geldbeutel gibt es Optionen: die mobile Podusche, die es kostengünstig in verschiedenen Größen im Internet oder in Drogeriemärkten gibt. Sie reinigt umweltfreundlich und hygienisch den Anus und lässt sich auch auf Reisen mitnehmen. Einfach Wasser spritzen, trocken tupfen, fertig. Die mechanische Reizung ist minimal. Allerdings ist der erzeugte Wasserdruck manchmal nicht groß genug, um den Anus vollständig zu reinigen, gab Wiechmann zu. Dann muss doch das Papier helfen.

Die Podusche ist auch in der Pflege gut einsetzbar, ergänzte sie. Für die Wundhygiene nach proktologischen Eingriffen empfahl sie, die Analregion häufig mit Wasser – möglichst von Trinkwasserqualität – auszuduschen und anschließend eine Kompresse einzulegen. Um eine ausreichende Belüftung zu gewährleisten, beispielsweise bei Trichteranus oder sehr empfindlicher Haut in der Analregion, kann man ein bis zwei Stunden nach dem Stuhlgang ein Wattepad einlegen. Günstig ist das Tragen von Baumwollunterwäsche. Auf Slipeinlagen mit Kunststoffanteil sollte verzichtet werden.

Kongressbericht: Viszeralmedizin 2023