Long-COVID Dauer der Erkrankung hängt vom Alter ab
Bei Kindern und Jugendlichen verläuft eine Coronavirusinfektion meist unproblematisch. 43–68 % dieser Altersgruppe bleiben symptomfrei, lebensbedrohliche Situationen und Todesfälle sind sehr selten. Unklar war bislang allerdings, inwieweit die jungen Patienten von Langzeitfolgen betroffen sind.
Dr. Erika Molteni vom Londoner King’s College und Kollegen nutzten für ihre prospektive Studie Daten von mehr als 75.000 auf SARS-CoV-2 getesteten Schülern zwischen 5 und 17 Jahren. Per App hatten die Infizierten selbst oder deren Eltern Informationen zum Gesundheitszustand der Studienteilnehmer übermittelt.
Jugendliche häufiger betroffen als Kinder
Die Forscher wählten 1.734 gut dokumentierte Fälle mit positivem Testergebnis aus:
- 1146 im Alter von 12 bis 17
- 588 zwischen 5 und 11 Jahren
Als Vergleichsgruppe stellten sie ihnen 1.734 Kinder und Jugendliche gegenüber, die trotz eines negativen Testergebnisses an COVID-19 erkrankt waren. Wie sich zeigte, litten die jungen Patienten vornehmlich unter Kopfschmerzen (62,2 %) und Fatigue (55,0 %), wobei die Symptome in der Regel rasch zurückgingen.
Die Dauer der Erkrankung hing signifikant vom Alter ab: Während die Jüngeren im Median fünf Tage brauchten, waren die Älteren erst nach sieben Tagen genesen. Insgesamt 77 der positiv getesteten Patienten (4,4 %) kämpften mindestens 28 Tage mit COVID-19, 25 (1,8 %) von ihnen sogar länger als 56 Tage. Die langwierigen Verläufe betrafen deutlich mehr Jugendliche als Kinder (59 vs. 18) und gingen vor allem mit Fatigue, Kopfschmerzen und dem Verlust des Riechvermögens einher.
Die Vergleichspersonen waren im Median nach drei Tagen und somit deutlich schneller wieder auf den Beinen. Nur 15 aus dieser Gruppe berichteten von einer Krankheitsdauer länger als 28 Tage. Allerdings ging die Coronavirusinfektion in solchen Fällen mit größerer Symptomlast einher als bei den positiv Getesten.
Quelle: Molteni E et al. Lancet Child Adolesc Health 2021; DOI: 10.1016/S2352-4642(21)00198-X