![Themenspezial: Coronavirus SARS-CoV-2 und COVID-19](/fileadmin/Bilder/Artikelbilder/2021/03_Maerz_2021/20210301_corona-sars-cov-2-covid-19-AdobeStock_Proxima-Studio_333323044.jpg)
Long-COVID-Syndrom durch Epstein-Barr-Virus?
![Long-COVID-Syndrom durch Epstein-Barr-Virus? Die COVID-19-Infektion könnte die Reaktivierung des Epstein-Barr-Virus triggern und damit das Long-COVID-Syndrom auslösen.](/fileadmin/Bilder/Artikelbilder/2021/07_Juli_2021/20210727_epstein-barr-virus_long-covid_istock_dr_microbe_619374444_960.png)
Ein relevanter Anteil an Patienten leidet auch lange nach der Infektion mit SARS-CoV-2 an Symptomen wie Fatigue, Benommenheit und Ausschlägen, ohne dass es bislang eine gute Erklärung dafür gibt. Einer aktuellen Studie aus den USA zufolge könnte möglicherweise eine Reaktivierung schlummernder Epstein-Barr-Viren (EBV) dahinterstecken.
An der retrospektiven Untersuchung nahmen insgesamt 185 Personen teil, die eine Infektion mit SARS-CoV-2 durchgemacht haben. 56 davon (30,3 %) gaben an, an Symptomen des Long-COVID-Syndroms zu leiden, darunter vier, deren Infektion asymptomatisch verlaufen war. 30 zufällig ausgewählte Teilnehmer mit und 20 ohne Long-COVID-Symptome wurden auf eine EBV-Reaktivierung hin untersucht. Bei allen diesen Patienten lag der positive Coronatest bereits mehr als 90 Tage zurück.
Neue Behandlungsansätze bei Long-COVID?
Bei 66,7 % der von Long-COVID Betroffenen ließ sich eine Reaktivierung des Virus nachweisen, aber nur bei 10 % der übrigen Studienteilnehmer. Bei zwei der Patienten mit nachgewiesener EBV-Reaktivierung war die SARS-CoV-2-Infektion zunächst asymptomatisch verlaufen. In einer kleineren Gruppe von insgesamt 18 Personen, deren SARS-CoV-2-Infektion weniger als 90 Tage zurücklag, ergaben sich ähnliche Raten, was nach Ansicht der Autoren darauf schließen lässt, dass die Reaktivierung des Epstein-Barr-Virus bereits während oder kurz nach der Infektion mit dem Coronavirus stattfindet.
Die Autoren folgern aus ihren Ergebnissen, das sich Long-COVID-Symptome bei vielen Patienten durch eine EBV-Reaktivierung erklären lassen könnten, zumal die Symptomatik erhebliche Überlappungen aufweist. Falls sich diese Annahme bewahrheiten sollte, könnte dies neue Ansätze für Forschung und Behandlung eröffnen.
Quelle: Gold JE et al. Pathogens 2021; 10: 763; DOI: 10.3390/pathogens10060763
Verwandte Links
- Investigation of Long COVID Prevalence and Its Relationship to Epstein-Barr Virus Reactivation Gold JE et al. Pathogens 2021; 10: 763
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