Aus die Laus Neue Kopflaus-Tipps vom Robert Koch-Institut

Autor: Dr. Angelika Bischoff

Das RKI empfiehlt, in Haushalt, Kita und Schule Kämme, Haarbürsten, Haarspangen und -gummis in heißer Seifenlösung zu waschen. Das RKI empfiehlt, in Haushalt, Kita und Schule Kämme, Haarbürsten, Haarspangen und -gummis in heißer Seifenlösung zu waschen. © Hanna Syvak - stock.adobe.com

Kopfläuse treiben in Deutschland nach wie vor ihr Unwesen. Im Kampf gegen die Quälgeister setzt das Robert Koch-Institut neben der chemischen Keule vermehrt auf Kamm und Haarspülung.

Der erste RKI-Ratgeber dieses Jahres befasst sich mit dem Kopflausbefall, einem Problem, das vor allem bei Grundschulkindern im Alter zwischen sieben und neun Jahren vorkommt. Überleben können die Tierchen nur beim Menschen als einzigem Wirt. Sie verlassen die Umgebung der Kopfhaut ihres Wirtes auch deshalb nicht, weil sie in einem kälteren Umfeld in kurzer Zeit absterben würden. Enge zwischenmenschliche Kontakte ermöglichen es den Läusen jedoch, den Schopf zu wechseln.

Weibliche Kopfläuse produzieren in ihrem vier Wochen kurzen Leben zwischen 90 und 140 Eier. Diese sogenannten Nissen heften sie nahe der Kopfhaut an die Haare ihres Wirts.

Ansteckungsgefahr besteht nur durch lebende Läuse. Um sie aufzufinden, sollte man das Haupthaar mit Wasser und einer Pflegespülung anfeuchten und Strähne für Strähne mit einem Läusekamm (Abstand der Zinken nicht mehr als 0,2 mm) von der Kopfhaut bis zu den Haarspitzen durchkämmen. Nach Bearbeiten jeder Strähne wird geprüft, ob Läuse an den Zinken hängen geblieben sind. Je stärker der Befall ist, desto leichter sind die Einzeltiere auffindbar und der Befall erkennbar.

Eier kann der Läusekamm nicht von den Haaren abstreifen. Sie fallen aber optisch gut auf. Als entwicklungsfähig müssen gelblich-bräunliche Eier nahe der Kopfhaut betrachtet werden. Eine eher weiße Färbung und eine Entfernung von mehr als 1 cm von der Kopfhaut deuten auf leere Eihüllen hin. 

Weder die Anwendung von Heißluft noch ein Aufenthalt in der Sauna oder Hausmittel wie Essigwasser können den Läusen zuverlässig den Garaus machen. Nur die korrekte Anwendung eines wirksamen Pedikulozids samt mechanischem Auskämmen schafft das zuverlässig (siehe Kasten).

Läuse-Ex nach RKI

  • An Tag 1 wird der Kopf mit einem wirksamen Kopflausmittel behandelt. Direkt nach dem Auswaschen sowie am ersten und am fünften Tag nach Erstbehandlung sollte das mit Spülung angefeuchtete Haar zur Kontrolle mit einem Läusekamm ausgekämmt werden.
  • An Tag 8, 9 oder 10 soll eine erneute Behandlung mit dem Pedikulozid erfolgen. Nach dem Auswaschen wird das Haar erneut ausgekämmt.
  • Weiteres Auskämmen verbessert die Wirksamkeit und sichert die Erfolgsprüfung. Es sollte am ersten Tag nach der Zweitbehandlung und an den Tagen 13 und 17 erfolgen, sowie zusätzlich eine und zwei Wochen später.

Einen Kopflausbefall müssen Eltern unverzüglich der Gemeinschaftseinrichtung, die ihr Kind besucht, melden. Das Kind darf frühestens dann wieder dorthin, wenn die Erstbehandlung nachgewiesenermaßen korrekt erfolgt ist. Zunächst reicht dazu die Erklärung der Eltern. Ein ärztliches Attest wird erforderlich, wenn die Weiterverbreitung der Kopfläuse in der Gemeinschaftseinrichtung zum Problem geworden ist.

Da sich Kopfläuse nur auf dem Kopf des Menschen ernähren und vermehren können, sind Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen von untergeordneter Bedeutung. In erster Linie dienen sie dazu, mögliche Übertragungswege vorsorglich zu unterbrechen. Das RKI empfiehlt, in Haushalt, Kita und Schule Kämme, Haarbürsten, Haarspangen und -gummis in heißer Seifenlösung zu waschen.

Kontaktpersonen gründlich auf Läusebefall kontrollieren

Schlafanzüge, Bettwäsche, Handtücher und Leibwäsche sollten gewechselt sowie Kopfbedeckungen und Schals für drei Tage in einer Plastiktüte verwahrt werden. Kontaktpersonen müssen nicht prophylaktisch mitbehandelt werden. Das Robert Koch-Institut rät allerdings dazu, sie bis 14 Tage nach dem letzten Kontakt auf Kopfläuse hin zu untersuchen. Das sollte täglich erfolgen, um bei einem Befall zügig reagieren und eine Behandlung starten zu können.

Quelle: RKI. Epid Bull 2025; 1: 3-11; DOI: 10.25646/12910