COPD und Asthma Der Schlüssel zum Erfolg liegt peripher
Bei der COPD nehmen die kleinen Atemwege Schaden, lange bevor der Patient etwas davon spürt und sich in der Lungenfunktionsprüfung ein abnormer Befund zeigt, erklärte Dr. Thomas Voshaar vom Bethanien Krankenhaus in Moers. „Je länger die COPD besteht, desto stärker obliterieren die Bronchioli.“ Messbar wird das als zunehmende Überblähung.
Irreversiblen Schaden durch frühe Therapie abwenden
Schon im Stadium GOLD 0 – Husten, Auswurf, Atemnot, aber normale Lufu – korrelieren Emphysem und Verlust der kleinen Atemwege mit einer schlechten Überlebensprognose. Das heißt: Eine gute Inhalationstherapie muss die kleinen und kleinsten Atemwege erreichen und sollte früh beginnen, solange irreversible Schäden noch abwendbar sind. Auch beim Asthma sind die kleinen Atemwege beteiligt, insbesondere bei schwer behandelbaren Formen, die mit einer pulmonalen Überblähung einhergegehen.
„Je mehr Wirkstoff wir durch die Engstelle Stimmritze bringen, desto besser die pulmonale Deposition und die Verteilung zwischen peripher und zentral“, erklärte Dr. Voshaar. Jahrelang war umstritten, ob die Wirkstoffe – insbesondere Anticholinergika – tatsächlich peripher deponiert werden müssen. Kritiker bezweifelten, dass es dort überhaupt cholinerge Rezeptoren gibt. Inzwischen ist nachgewiesen, dass sich das cholinerge wie das adrenerge Netzwerk bis in die kleinsten Bronchioli verästelt. In der Peripherie fehlt allerdings das NO-System als Gegenspieler des Vagus, wie Dr. Voshaar erläuterte. Deshalb sei es sogar besonders wichtig, Anticholinergika in die Peripherie zu schaffen. Anders ließen sich die Atemwege dort nicht erweitern.
EEG und ECG fürs Partikeldesign
Erst Technik und Adhärenz überprüfen, dann eskalieren
„Selbst wenn wir den Patienten Devices ausprobieren und den Inhalator selbst aussuchen lassen, garantiert das nicht, dass er ihn hinterher korrekt benutzt“, betonte Dr. Voshaar. Inkorrekte Inhalationstechnik führt zweifelsfrei zu schlechter Symptomkontrolle und mehr Exazerbationen. Dr. Voshaar vermutet Schlimmeres: „Ich glaube, dass wir häufig zu oralen Steroiden oder Biologika eskalieren, ohne überprüft zu haben, ob die Inhalationstherapie wirklich funktioniert.“Kongressbericht: 61. Kongress der Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (Online-Veranstaltung)