Psoriasis Diagnostische Unsicherheit bei Psoriasis lässt Ärzte eher zur Stanze greifen

Autor: Dr. Anna Millenaar

Biopsien wurden mit 9,8 % am häufigsten durchgeführt bei Menschen mit nach US-Definition „Black Skin“. Biopsien wurden mit 9,8 % am häufigsten durchgeführt bei Menschen mit nach US-Definition „Black Skin“. © ZayNyi - stock.adobe.com

Die typischen Hautläsionen und Anamnese sind für die klinische Diagnose einer Psoriasis entscheidend.

Ist man sich unsicher bezüglich der Diagnose, kann eine Biopsie Klarheit bringen. Wie eine Querschnittsstudie aus den USA zeigt, werden Menschen mit dunkler Hautfarbe häufiger biopsiert als Menschen mit hellen Hauttypen. Dies deckt sich mit Ergebnissen von Umfragen, bei denen herauskam, dass unter Dermatologen generell eine größere Unsicherheit besteht, wenn sie eine Psoriasis bei Menschen mit dunkler Hautfarbe diagnostizieren.

In der aktuellen Querschnittsstudie fungierte die Häufigkeit der Hautbiopsien deswegen als Indikator für diese diagnostische Unsicherheit. Eingeschlossen wurden insgesamt 10.008 ambulante Patientinnen und Patienten mit der Diagnose Psoriasis nach ICD-9 oder ICD-10 in den Jahren 2010 bis 2019. 

Eine Hautbiopsie erfolgte insgesamt in 4,8 % aller Fälle. Biopsien wurden mit 9,8 % am häufigsten durchgeführt bei Menschen mit nach US-Definition „Black Skin“. Die Wahrscheinlichkeit einer Hautbiopsie war für sie demnach mehr als doppelt so hoch (OR 2,03) im Vergleich zu Personen mit heller Hautfarbe („White“). Hauttypen, die typisch für Menschen mit hispanischen oder indopazifischen bzw. asiatischen Wurzeln sind, lagen bei 3,7 % und 4,7 %.

Die Studienergebnisse zeigen, dass es – gemittelt über alle befragten Dermatologen – je nach Ethnie unterschiedlich schwierig sein kann, eine Psoriasis eindeutig zu diagnostizieren. Allerdings spielt nicht nur die Prozedur der Biopsie dabei eine Rolle. Die diagnostische Unsicherheit kann möglicherweise auch den Therapiebeginn verzögern. Eine Limitation der Studie ist, dass die Teilnehmenden in einer städtischen und universitären Umgebung eingeschlossen wurden, daher sind die Ergebnisse möglicherweise nicht auf alle Standorte übertragbar.

Quelle: Ahmed F et al. JAMA Dermatol 2024; DOI: 10.1001/jamadermatol.2024.2554