Therapiemonitoring Ein Blick in die Psoriasishaut
Typisch für die Psoriasis ist, dass sich Phasen mit geringer oder keiner Krankheitsaktivität mit Exazerbationen unterschiedlicher Dauer abwechseln. Mithilfe etablierter Indices wie PASI (psoriasis area and severity index) oder DLQI (quality of life index) wird versucht, die Schwere der Erkrankung so objektivierbar wie möglich einzuordnen. Eine Biopsie der betroffenen Läsionen kann zwar die histologischen Effekte verschiedener Therapieoptionen objektiver erfassen, allerdings ist dieses Vorgehen invasiv, verhältnismäßig teuer und für eine kontinuierliche Verlaufskontrolle ungeeignet. Eine Studie von der Abteilung für Dermatologie der Universität Siena hat den Einsatz der konfokalen Line-Field optischen Kohärenztomografie (LC-OCT) im Therapiemonitoring der Psoriasis untersucht.
Über die LC-OCT können Epidermis und obere Dermis in vivo schnell und nicht-invasiv beurteilt werden. Das ermöglicht eine digitale Interpretation bzw. das Messen der mikroskopischen Veränderungen anhand von hochauflösenden Bildern auf zellulärer Ebene, schreiben die Wissenschaftler. In ihrer Studie wurden bei 17 Patienten mit moderater bis schwerer Plaquepsoriasis die Läsionen mithilfe der LC-OCT vor und acht Wochen nach dem Beginn der Biologikatherapie untersucht.
Den Schweregrad der einzelnen Läsionen bewertete ein Dermatologe anhand anonymisierter Aufnahmen über den Lesion Score (LS), der Erythem, Desquamation und Infiltration berücksichtigt. Bei der Evaluation der OCT-Bilder basierend auf mikroskopischen Kriterien (Dicke von Stratum corneum, Epidermis und Undulation der dermo-epidermalen Junktionszone) half eine künstliche Intelligenz.
Die Studienergebnisse zeigten, dass die digitale Analyse eine Verbesserung der mikroskopischen Kriterien unter erfolgreicher Therapie im Beobachtungszeitraum gut erfassen und quantifizieren kann. Es wurde eine starke Korrelation zwischen der Veränderung des Lesion Scores und der Dicke des Stratum corneum und der Dicke der Epidermis beobachtet. Die LC-OCT sei damit eine gute nicht-invasive Methode zum Monitoring des Therapieansprechens bei Psoriasis, schließen die Wissenschaftler. Interessant sei insbesondere der Einsatz der KI, weil dadurch die Befundinterpretation unabhängig vom Untersucher würde.
Quelle: Orsini C et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2024; 38: 325-331; DOI: 10.1111/jdv.19568