Einfluss der Coronaimpfung auf Samenzellen untersucht
Forscher der Universität Miami haben 45 Männer in Bezug auf Anzahl, Konzentration und Beweglichkeit ihrer Spermien vor und nach der Immunisierung mit einem mRNA-Imfstoff untersucht. Das Durchschnittsalter in der Gruppe betrug 28 Jahre. Die Teilnehmer erhielten rund zur Hälfte entweder BNT162b2 (BioNTech/Pfizer) oder mRNA-1273 (Moderna). Die Probeentnahme zur Ermittlung der Ausgangswerte erfolgte vor der Erstimpfung, nach einer durchschnittlichen Abstinenz von 2,8 Tagen. Das Follow-up fand 75 Tage nach Erhalt der zweiten Impfdosis statt (die Abstinenz betrug im Schnitt 3 Tage).
Die Folgeuntersuchung zeigte bei keinem der untersuchten Parameter eine signifikante Verschlechterung. Im Gegenteil: Die mittlere Spermienkonzentration stieg sogar von 26 Millionen/ml auf 30 Millionen/ml. Ebenso erhöhten sich das Samenvolumen, die Beweglichkeit und die Gesamtzahl der beweglichen Samenzellen. Von den acht Männern mit Oligospermie waren sieben bei der Nachuntersuchung in Bezug auf ihre Spermienkonzentration normozoospermisch. Zu einer Azoospermie kam es bei keinem der Teilnehmer.
Der signifikante Anstieg der untersuchten Werte bei der zweiten Messung liege innerhalb des Normalen und könne auch statistisch bedingt sein, heißt es in der Studie. Als Schwächen der Studie seien unter anderem das Fehlen einer Kontrollgruppe sowie die geringe Anzahl der Teilnehmer zu werten. Die Autoren weisen zudem darauf hin, dass die Fruchtbarkeit eines Mannes nicht allein von den im Rahmen einer Spermienanalyse bestimmten Parametern abhängt.
Quelle: Gonzalez DC et al. JAMA 2021; DOI: 10.1001/jama.2021.9976